Neue Führung: Im „August“ soll wieder „L'Arcade“-Geist wehen

Seit 2020 ist das „August“ in den Räumen des früheren „L'Arcade“ am Leichhof. Jetzt gibt es einen Besitzerwechsel: Unter der neuen Führung soll sich einiges ändern.

Neue Führung: Im „August“ soll wieder „L'Arcade“-Geist wehen

Dieses Lokal am Leichhof hat eine lange Tradition: Noch in den 1970ern unter dem finnischen Namen „Musta Kissa“ bekannt, wurde es ab 1981 als „L’Arcade“ zum absoluten Kultlokal. Im Jahr 2000 übernahm Dirk Zylla das Lokal und führte es 17 Jahre lang. Zylla verkaufte das „L’Aracde“ dann an seine Betriebsleiterin, im August 2019 schloss die Kultkneipe. Seit 2020 befindet sich das „August“ in den Räumen. Und jetzt gibt es wieder etwas Neues.

Neue Inhaber im „August“

Benjamin Saffran hat das „August“ übernommen und wird es in wenigen Tagen neu eröffnen. „Wir sind seit mehreren Jahren befreundet und wollten schon länger etwas zusammen in der Gastronomie machen“, erzählt Ben über seinen Partner Angelo Brogno, der ihn in der Geschäftsführung unterstützen wird. Benjamin Saffran führte bereits Gastronomiebetriebe in Wiesbaden und Mainz-Kastel und betreibt als Vorstand der „Value Factory AG“ auch Appartements im Osteiner Hof. Mit der BS Eventgastronomie GmbH kommt die achte Firma in die Aktiengesellschaft. Angelo Brogno kommt aus der Veranstaltungsbranche und hat schon viele Events in Mainz organisiert. Dieses Wissen will er nun auch in den neuen Laden einfließen lassen.

Seit einigen Monaten sei nun klar, dass das „August“ übernommen wird. In den letzten Wochen wurde das Lokal teilweise neu eingerichtet. Die Wand vom Eingang aus rechts wurde begrünt und mit neuen LED-Leuchten ausgestattet, mehrere Bildschirme wurden eingebaut und auch sonst finden sich einige Änderungen im Lokal. Das neue Außenlogo leuchtet jetzt und ist von weitem zu erkennen. Auch auf dem Weg nach unten läuft man an einem Leuchtlogo vorbei, in das der Mainzer Dom integriert wurde.

Anderes wurde übernommen, wie zum Beispiel die maßangefertigte Theken. „Das ganze Lokal wurde damals ja kernsaniert und ist wirklich in sehr gutem Zustand. Nur das Gewölbe unten musste noch einmal komplett gemacht werden“, so Saffran. Jetzt sei alles zu 99 Prozent fertig.

L’Arcade-Geist soll wieder wehen

Die wichtigste Änderung gibt es aber an anderer Stelle: „Es soll wieder mehr der Geist des früheren L’Arcade wehen“, sagt Saffran. Was er meint: „Das August war doch eher exklusiver und hochwertiger gestaltet. Wir wollen wieder in Richtung ‘Wohnzimmer für alle’ gehen.“ Das L’Arcade sei immer voll gewesen, manche Gäste hätten sich jeden zweiten Tag dort getroffen. „So soll es jetzt wieder werden. Mainz ist halt eine Studentenstadt.“ Dafür wurden etwa die teureren Weine von der Karte genommen.

Außerdem soll es einen Mittagstisch und eine Frühstückskarte geben, das Lokal wird also schon um 11 Uhr öffnen, wie Brogno erzählt. Während das Mittagsangebot jede Woche wechselt, gibt es abends eine feste Karte. Auf der stehen unter anderem Starter wie Bruschetta, Käse- und Wurstplatten sowie Hauptgerichte wie Burger, Salate, Ofenkartoffeln, Chicken Wings und Dinneten („schwäbische Pizzen“). Das Essen könne auch bestellt und abgeholt werden. Außerdem wird es mehrere Biere (Paulaner, Bitburger und Heineken) und regionale Weine von Frank Kühn aus Dienheim und Gerharz Weinerlebnis aus Gau-Algesheim geben; zudem Longdrinks, Cocktails und „Costa Coffee“, den es bisher in Mainzer Lokalen noch nicht gebe.

Zum „L’Arcade“-Geist gehöre es auch, dass die Fastnacht groß gefeiert wird – von Weiberdonnerstag bis Fastnachtsdienstag. Einen Vorgeschmack soll es bereits am 11.11. geben: Während der Schillerplatz nur für rund 9000 Menschen offen ist, steigt im „August“ eine Party mit Live-DJ von 11:11 Uhr bis Open End. Außerdem soll es an dem Tag auch einen Getränkeverkauf vor dem Lokal geben.

Eine erste große Party wird die Eröffnungsfeier am 31. Oktober. Auch an dem Abend vor dem Feiertag spielt ein Live-DJ, das künftige Essen auf der Karte wird in kleinen Portionen als Fingerfood angeboten. Die Feier beginnt um 20 Uhr.

Events auch unter der Woche

Auch künftig wollen Brogno und Saffran Events veranstalten und dafür vor allem den Gewölbekeller nutzen. So soll es unter der Woche immer wieder Afterwork-Partys und Live-Events geben. Brogno sagt: „Am Wochenende soll der Keller am liebsten immer voll werden.“ Dafür wolle man den Gästen verschiedene Angebote machen, sei es für Weihnachtsfeiern, Geburtstage oder Junggesellenabschiede.

Doch warum heißt das Lokal weiterhin „August“, wenn sich so viel ändert? Eine Umbenennung sei tatsächlich eine Option gewesen. Doch dann habe man sich letztlich dafür entschieden, den Namen beizubehalten. Saffran sagt: „Den Namen gibt es jetzt seit drei Jahren und er passt einfach sehr gut, weil der Leichhof der Eingang zur Augustinerstraße ist.“

Das neue „August“ hat Montag bis Donnerstag von 11 bis 23 Uhr geöffnet, Freitag und Samstag von 11 Uhr bis mindestens 1 Uhr. Sonntag ist Ruhetag. Über die Homepage können online Tische reserviert werden.