Nach Drohnenshow-Premiere: Nie wieder Feuerwerk in Mainz?

Bei der Mainzer Johannisnacht gab es 2025 erstmalig eine Drohnenshow statt des traditionellen Feuerwerks. Oberbürgermeister Nino Haase äußerte sich im Anschluss begeistert. Wird es also nie wieder ein großes Feuerwerk in Mainz geben?

Nach Drohnenshow-Premiere: Nie wieder Feuerwerk in Mainz?

Die Premiere der Drohnenshow bei der vergangenen Johannisnacht hat in Mainz für Diskussionen gesorgt. Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) bekräftigt im Gespräch mit Merkurist, dass die Stadt den Weg weiterverfolgen will – und Drohnenshows künftig auch bei anderen Stadtfesten das klassische Feuerwerk ersetzen sollen.

Stadt will weiter auf Drohnenshows setzen

„Alleine diese erste Show hat so viel mehr bleibende Eindrücke bei vielen Menschen sowie bei mir erzeugt als die Jahre zuvor, dass wir diesen Weg weiter verfolgen werden“, hatte Haase bereits am 24. Juni, dem Tag nach dem Johannisnacht-Finale, in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Was genau er damit meint, erklärte er nun gegenüber Merkurist. „Es heißt nicht, dass es deswegen gar keine Feuerwerke mehr in Mainz geben wird“, stellt Haase klar. Private Veranstalter könnten demnach weiterhin Feuerwerke zünden. Bei städtischen Veranstaltungen und Volksfesten wolle die Verwaltung jedoch hauptsächlich auf Drohnenshows setzen.

Die Drohnenshow sei eine moderne und nachhaltigere Alternative, die gut zu Mainz passe: „Wir sind eine Zukunftsstadt, die offen ist für Innovationen.“ So sei auch die erste Show als Auftakt zu sehen, der noch verbessert werden könne – etwa bei der Zahl der Drohnen, dreidimensionalen Figuren oder der Musik. Insgesamt habe er aber den Eindruck, dass auch die erste Show schon gut bei den Mainzern angekommen sei. „Natürlich habe ich Zuschriften bekommen, die gesagt haben: Ich will, dass es wieder knallt“, sagt Haase. „Ich habe aber auch sehr, sehr viele positive Reaktionen bekommen.“

„Bilder immer noch im Kopf“

Nicht nur die Ausführung der Drohnenshow hatte stellenweise für Kritik gesorgt. Wie mehrere Medien berichteten, kostete die Drohnenshow doppelt so viel wie ein Feuerwerk: über 30.000 statt 17.000 Euro. Haase wolle diese Zahl aber relativieren: „Wir haben auch gezeigt, dass man Sponsoren ranholen kann“, sagt er. „Und das ist, finde ich, ganz entscheidend.“ So habe die Stadt mithilfe von Spenden und Sponsoren letztlich 27.000 Euro für das Feuerwerk ausgegeben. Dieser Betrag mache 0,000025 Prozent des Mainzer Haushalts aus. „Wenn ich sagen würde, das hat irgendeine Auswirkung auf den Gesamthaushalt, dürfte man mich nicht mehr ernst nehmen.“

Haase persönlich bevorzuge die Drohnenshows nicht nur wegen des Umweltschutzes. „Ich habe die Bilder der Drohnenshow immer noch im Kopf“, sagt er. „Von den Feuerwerken der letzten 20 Jahre kann ich nichts mehr zuordnen, außer dass es knallt und explodiert.“ Deshalb wolle er diesen Weg zusammen mit der Stadt unbedingt weiterverfolgen. „Und wenn ich dann wirklich noch Lust habe auf ein Feuerwerk der klassischen Art, finde ich hier in Rheinhessen und im Rheingau jedes Wochenende bei verschiedensten Weinfesten die Möglichkeit dazu.“

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