So lief die Entschärfung der Weltkriegsbombe

Um 14:10 Uhr wurde die Weltkriegsbombe in Hartenberg-Münchfeld entschärft. So lief der Großeinsatz ab.

So lief die Entschärfung der Weltkriegsbombe

Entschärfung erfolgreich: Die Weltkriegsbombe, die in der Paul-Denis-Straße gefunden worden war, ist am Donnerstagnachmittag entschärft worden.

Wie die Stadt Mainz mitteilt, sei die Evakuierung des Gefahrenbereichs weitgehend reibungslos verlaufen. Die 500 Kilo schwere Bombe war am Dienstagnachmittag bei Bauarbeiten in der Nähe des Weltkulturerbes Alter Jüdischer Friedhof in Hartenberg-Münchfeld gefunden worden. Am Donnerstag kam dann um 14:10 Uhr die Meldung des Kampfmittelräumdienstes: Die Bombe ist entschärft.

Schwierige Bedingungen für Entschärfung

Kurz nach 12:20 Uhr hatte die Feuerwehr in Abstimmung mit Polizei und Ordnungsamt den Räumungs- und Evakuierungsbereich freigegeben. Dann begann der Kampfmittelräumdienst mit der komplexen Entschärfung der Fliegerbombe.

Wie die Einsatzkräfte des Kampfmittelräumdienstes mitteilen, stand die Bombe senkrecht im Boden und musste zuerst freigelegt und schließlich gedreht werden. Zwar verfügte die Bombe nur über einen Zünder, die Entschärfung sei aber schwieriger gewesen als bei der letzten Bombenentschärfung in Mainz. Die Arbeiten seien trotz der schwierigen Ausgangssituation aber ohne Komplikationen verlaufen.

Nach der erfolgreichen Entschärfung wird die Bombe nun zur Leit- und Koordinierungsstelle des Kampfmittelräumdienstes in Koblenz transportiert. Dort wird sie aber nur zwischengelagert. Anschließend soll der Blindgänger nach Niedersachsen gebracht und dort in seine Einzelteile zerlegt werden.

Absperrungen werden zurückgenommen

Die Absperrmaßnahmen werden seitdem schrittweise zurückgenommen. Von der Ausweichunterkunft in Mainz-Mombach werden Busfahrten organisiert. Wer bei der Rückkehr Unterstützung braucht, soll sie laut Stadt von Einsatzkräften erhalten. Das Bürgertelefon ist für Fragen unter 06131 - 12 46 34 noch bis 15 Uhr erreichbar. Hier seien bis etwa 14:15 Uhr über 1000 Anrufe verzeichnet worden.

Bereits am Mittwoch war ein drei Meter hoher Schutzwall aus 120 Tonnen Sand um die Fundstelle aufgebaut worden, um den Evakuierungsradius auf 500 Meter begrenzen zu können. Rund 9500 Personen mussten am Donnerstagmorgen aus Sicherheitsgründen den Bereich verlassen. Berufsschulen, Hotels, Firmen und auch der SWR blieben geschlossen. Mehr als 80 Personen, die den Evakuierungsbereich nicht selbstständig verlassen konnten, wurden von Hilfsorganisationen in Betreuungsstellen gebracht.

Nur wenige uneinsichtig

Die meisten Personen, die nach 9 Uhr noch im Bereich gewesen seien, hätten einsichtig reagiert. Nur einzelne Personen mussten „mit Nachdruck“ überzeugt werden. Die Verkehrsbehinderungen im Straßen- und Schienenverkehr seien im erwarteten Umfang geblieben, so die Stadt.

Bürgermeister Günter Beck lobte das „besonnene Verhalten“ der Mainzer Bürger und bedankte sich bei allen Beteiligten, dass sie gemeinsam dafür gesorgt hätten, dass es zu keinen unnötigen Verzögerungen kam. Einsatzleiter Stefan Behrendt von der Feuerwehr Mainz sagt: „Das große Engagement der überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräfte und die reibungslose Zusammenarbeit der gesamten Blaulichtfamilie waren unser Schlüssel zum Erfolg. Auch für die Unterstützung von Kräften aus Wiesbaden sowie Rheinhessen möchte ich ausdrücklich danken.“

Der Führungsstab der Feuerwehr Mainz war gemeinsam mit vielen Ämtern, Behörden, Hilfsorganisationen und Unternehmen im Großeinsatz. Mehr als 300 Einsatzkräfte von Polizei, Vollzugsdienst und des Brand- und Katastrophenschutzes hatten ab dem frühen Morgen mit 36 Fußtrupps den Evakuierungsbereich kontrolliert. Zusätzlich war ein Polizeihubschrauber über dem Gebiet in der Luft, um die Räumung sicherzustellen.

Im Einsatz waren Einsatzkräfte von: ASB, DRK, DLRG, Johannitern, Malteser THW, Notfallseelsorge, Freiwilliger Feuerwehr Mainz, Berufsfeuerwehr, Polizei (Landes- und Bereitschaftspolizei), Vollzugsdienst.