Mutmaßlicher Mainzer Doppelmörder Klaus Bräunig gestorben

Der für einen Mainzer Doppelmord von 1970 verurteilte Klaus Bräunig ist tot. Er saß 53 Jahre in Haft und beteuerte stets seine Unschuld. Der Fall könnte dennoch weitergehen.

Mutmaßlicher Mainzer Doppelmörder Klaus Bräunig gestorben

Klaus Bräunig, der für einen Doppelmord in Mainz verurteilt wurde, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Das berichtet der Südwestrundfunk (SWR). Bräunig hatte eine der längsten Haftstrafen in Deutschland verbüßt.

Im Jahr 1970 soll Bräunig in Mainz eine Kinderärztin und deren Tochter in ihrem Haus erstochen haben. Der Fall sorgte damals bundesweit für Aufsehen. Bräunig wurde auf der Grundlage von Indizien verurteilt. Zuvor hatte er die Morde im Verhör gestanden, sein Geständnis aber später widerrufen.

Bis zuletzt um Wiederaufnahme gekämpft

Für die Tat verbüßte er 53 Jahre im Gefängnis. Vor zwei Jahren wurde er auf Bewährung aus der Justizvollzugsanstalt Diez entlassen (wir berichteten). Bis zu seinem Tod beteuerte Bräunig seine Unschuld und wollte diese in einem Wiederaufnahmeverfahren beweisen.

Das Landgericht Bad Kreuznach lehnte einen entsprechenden Antrag jedoch ab. Bräunig legte dagegen Rechtsmittel ein, weshalb sich zuletzt das Oberlandesgericht Koblenz mit dem Fall beschäftigte.

Mit dem Tod Bräunigs werden die Akten nicht automatisch geschlossen. Laut Gesetz haben auch nahe Angehörige die Möglichkeit, die Wiederaufnahme eines Verfahrens zu beantragen. Ob dies geschehen wird, ist noch unklar.