Rätsel um 17 Jahre alte Briefe in Mainz-Kastel: Das weiß man bisher

Erste Vermutungen zum Täter bekanntgeworden

Rätsel um 17 Jahre alte Briefe in Mainz-Kastel: Das weiß man bisher

Diese Meldung verwunderte nicht nur die Menschen im Rhein-Main-Gebiet: Ein verschrammtes Päckchen, das im Oktober auf dem Hof des Wiesbadener Briefzentrums in Mainz-Kastel aufgetaucht war, enthielt Hunderte Briefe aus den Jahren 2006 und 2007 (wir berichteten). Nun sind nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) erste Erkenntnisse zu dem Rätsel um die Schneckenpost bekanntgeworden.

Demnach wurden die Briefe in dem Paket spätabends auf dem Betriebshof des Briefzentrums abgestellt, wie ein Postsprecher erklärte. Damit lasse sich die Gruppe der Verdächtigen eingrenzen: „Es muss jemand wissen, dass man bei uns zu einer gewissen Zeit auf dem Hof etwas abstellen kann“, zitiert die F.A.Z. den Postmitarbeiter.

Verdächtiger in den eigenen Reihen

Damit liegt nahe, dass ein ehemaliger Beschäftigter das Päckchen auf den Hof gebracht hat. Sollte das der Fall sein, sei der Betreffende aber schon seit „Ewigkeiten“ ausgeschieden, so der Sprecher. Weiter sagte er: „Wir sind extrem sauer. Wenn es ein Ex-Mitarbeiter war, dann bringt er uns alle in einen gewaltigen Misskredit.“

Sobald der Täter ermittelt werde, will die Post deshalb die Polizei einschalten. Wie der Postsprecher ankündigt, wird der Beschuldigte sich dann wegen Postunterdrückung verantworten müssen.

Auf wertvolle Inhalte scheint der Verantwortliche es jedenfalls nicht abgesehen zu haben. Die Briefe waren alle noch verschlossen und wurden mittlerweile an die Empfänger weitergeleitet. Einige der Adressaten aus dem Rheingau-Taunus-Kreis und Wiesbaden hätten sich mittlerweile auch bei der Post zurückgemeldet und gefragt, wie es zu einem solchen Fehler kommen könne. „Wir können nicht etwas erklären, was wir selbst nicht wissen. Wir konnten uns einfach nur entschuldigen“, sagte der Sprecher dazu. Allerdings habe es erboste Reaktionen gegenüber Hotline-Mitarbeitern gegeben, weil nicht alle Empfänger hätten Verständnis für die Situation der Post aufbringen können.