Wohnkosten für Studierende in Mainz auf Rekordniveau

Kurz vor Start des Wintersemesters zeigt eine neue Analyse: Die Mietkosten für Studierende sind noch einmal gestiegen. Damit steht Mainz nicht alleine da.

Wohnkosten für Studierende in Mainz auf Rekordniveau

Erstmals sind die Wohnkosten für Studierende im Bundesdurchschnitt auf mehr als 500 Euro gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Moses Mendelssohn Instituts in Zusammenarbeit mit der Plattform WG-Gesucht.de.

Demnach haben sich die Mietpreise für Erstsemester innerhalb eines Jahres von 489 auf 505 Euro erhöht. Nur in den zehn größten Hochschulstädten und Millionenstädten sind die Durchschnittspreise gegenüber dem vorherigen Semester nahezu unverändert geblieben.

530 Euro Wohnkosten im Monat

Rheinland-Pfalz liegt nach Recherchen des SWR zwar mit 460 Euro etwas unter dem Bundesdurchschnitt, doch schaut man nach Mainz, sieht das schon anders aus. Hier zahlen Studierende 530 Euro im Monat für das Wohnen, ähnlich viel wie vor einem halben Jahr (wir berichteten). Günstiger ist es etwa in Kaiserslautern mit 360 Euro.

Große Unterschiede gibt es laut der Studie zwischen den Bundesländern. In Berlin etwa kostet die Miete die Studierenden im Schnitt 650 Euro pro Monat (plus 170 Euro), in Sachsen-Anhalt sind es 350 Euro. Als teuerste Hochschulstadt gilt München mit 800 Euro, gefolgt von Frankfurt/Main (675 Euro). Am günstigsten ist das Wohnen in Chemnitz (288 Euro) und Cottbus (341 Euro). In 70 von 88 Städten sei zu Semesterbeginn kaum ein gewöhnliches Zimmer verfügbar, das der aktuellen BAföG-Wohnkostenpauschale entspricht.

BAföG-Wohnkostenpauschale reicht nicht mehr

„Die BAföG-Wohnkostenpauschale reicht vielerorts nicht mehr, selbst in mittelgroßen Hochschulorten“, heißt es in der Studie. Das Institut fordert daher, die Wohnkostenpauschale „an die Realität anzupassen“ sowie mehr „budgetorientierten Wohnraum“ zu schaffen.

„Problematisch wird es, wenn der Geldbeutel der Eltern darüber entscheidet, ob ein Studium am gewünschten Ort möglich ist. Bildungschancen dürfen nicht vom Wohnungsmarkt abhängen. Hier ist die Politik gefordert, das BAföG konsequent an die Realität anzupassen und gezielt in den Ausbau von budgetorientierten Wohnangeboten zu investieren“, so Dr. Stefan Brauckmann.

In die Analyse mit einbezogen wurden alle 88 Hochschulstandorte mit mehr als 5000 Studierenden.