Mainzer Rechenzentrum vermietet – doch der Mieter bleibt geheim

Für das neue Rechenzentrum „Green Rocks“ in Mainz wurde ein Großmieter gefunden. Wer das internationale Unternehmen ist, bleibt aber streng geheim.

Mainzer Rechenzentrum vermietet – doch der Mieter bleibt geheim

Die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden (KMW) und ihr norwegischer Partner Green Mountain haben einen Großmieter für ihr neues Rechenzentrum „Green Rocks“ auf der Ingelheimer Aue gefunden. Wie die Unternehmen am Montag (1. September) mitteilen, wurde mit einem internationalen Unternehmen eine langfristige Vereinbarung über 36 Megawatt Rechenzentrumskapazität unterzeichnet. Wer der Mieter ist, bleibt jedoch auf dessen ausdrücklichen Wunsch geheim.

KMW und Green Mountain geben an, aus Gründen der vertraglichen Vertraulichkeit keine Auskünfte zu Vertragspartnern oder Vertragsinhalten geben zu dürfen. „Diese Vereinbarung zeigt das Vertrauen in unser Zukunftsmodell und unser Engagement für wirklich nachhaltige, großflächige Rechenzentrumsinfrastruktur“, erklärt Tobias Junglas, Geschäftsführer von Green Rocks.

Eines der modernsten Rechenzentren Europas

Das Projekt „Green Rocks“ entsteht auf einem 25.000 Quadratmeter großen Gelände neben den KMW-Kraftwerken und soll nach Fertigstellung eine Gesamtkapazität von 54 Megawatt erreichen. Laut dem zuständigen Bauunternehmen soll das erste von drei Gebäuden Anfang 2026 fertig sein.

„Mainz wird durch das Projekt Green Rocks zu einem Vorreiter der nachhaltigen Digitalisierung“, sagte Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) beim Richtfest im Februar (wir berichteten). Mit dem Rechenzentrum werde Mainz Teil des weltweit führenden Internetknotens „DE-CIX“ und stärke damit seine Position als Standort für digitale Infrastruktur.

Nachhaltiges Vorzeigeprojekt

Das Rechenzentrum, ein Joint Venture von KMW und Green Mountain, soll neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen. Es wird mit bis zu 100 Prozent erneuerbarer Energie aus dem Wind- und Solarportfolio von KMW betrieben. Für die Notstromversorgung kommen Gaskraftwerke von KMW zum Einsatz, was herkömmliche Diesel-Notstromaggregate überflüssig macht und jährlich tausende Tonnen CO2 einsparen soll. Die Kühlung der Anlage erfolgt unter anderem durch die Nutzung von Rhein-Wasser.

Zudem soll die überschüssige Wärme aus dem Rechenzentrum über eine Wärmepumpe in das Mainzer Fernwärmenetz eingespeist werden. Damit könnten bis zu 20.000 Haushalte, der Mainzer Dom oder das Fußballstadion von Mainz 05 mit Wärme versorgt werden.