Ärger um Feuerwerksmüll in der Mainzer Innenstadt

Fröhlich und ausgelassen feierten an Silvester Tausende Mainzer mit Feuerwerk ins neue Jahr hinein. Ärgerlich wurde es dann am Neujahrsmorgen, als sich in vielen Straßen Berge von Pyro-Abfall auftürmten.

Ärger um Feuerwerksmüll in der Mainzer Innenstadt

Gleich mit fünf Toten, die beim Zünden von Pyrotechnik ums Leben kamen, ist das neue Jahr in Deutschland gestartet (wir berichteten). In Mainz hingegen verlief die Silvesternacht zumindest aus Sicht der Polizei relativ problemlos, während die Feuerwehr von einer „unruhigen“ Nacht sprach. Was nun aber bei einigen für Ärger sorgte, war der Umgang mit dem Feuerwerksmüll. Denn nach dem Zünden von Raketen und Böllern ließen anschließend viele deren Überreste einfach auf den Straßen in der Innenstadt zurück, ohne sie angemessen zu entsorgen. So bot sich den Passanten am Neujahrsmorgen ein teils unschöner Anblick, ehe die Stadtreinigung eingreifen konnte.

Sechs Stunden Sonderschicht

Die Stadt Mainz weiß darum. Wie Pressesprecher Ralf Peterhanwahr sagt, sei das Liegenlassen von abgebranntem Feuerwerk ein gesellschaftliches Problem, ähnlich dem Wegschnippen von Zigarettenkippen oder dem und Liegenlassen von Pizzakartons: „Es kann nicht alleine durch die Stadtreinigung Mainz bekämpft werden.“ Zudem komme hier oft noch Alkoholkonsum ins Spiel. „Wir appellieren an die Mainzer Bürger, den in der Silvesternacht selbst verursachen Abfall über die öffentlichen Papierkörbe oder den hauseigenen Restabfall zu entsorgen.“

Wie hoch nun die Kosten sind, die der Stadt bei der Beseitigung des Feuerwerkmülls entstehen, kann nicht beziffert werden. Denn diese würden nicht gesondert festgehalten, erklärt Peterhanwahr. Fest steht jedoch, dass die Stadtreinigung am Neujahrstag „tatkräftig im Einsatz“ gewesen sei. Dienstbeginn am Neujahrsmorgen sei um 6:30 Uhr gewesen. Die Straßenreinigung sei dann sechs Stunden im Einsatz gewesen. Wie in den vergangenen Jahren hätte die muslimische Gemeinde Ahmadiyya die Reinigungsarbeiten in einem Teilbereich unterstützt, so der Stadtsprecher.

Erschwertes Entsorgen

Wie viele Tonnen Extra-Müll durch den Feuerwerksabfall entstanden sind, ist unklar. Mengenangaben seien hier nicht möglich, da der Silvesterabfall nicht gesondert erfasst werde, sagt Peterhanwahr. Letztlich landeten die Böller-Überreste und Pyro-Batterien als Restabfall im Müllheizkraftwerk, wo dieser verbrannt wird. Zuvor hatten die Reinigungskräfte jedoch teilweise mit der Beseitigung des Abfalls zu kämpfen. „Gerade große Feuerwerks-Batterien haben die Arbeit durchaus erschwert, da die Kehrmaschinen diese großen Reste nicht aufnehmen können“, schildert der Stadtsprecher die Situation am Neujahrsmorgen.

Teils hätte erst maschinell gereinigt werden können, nachdem die Überreste von Hand beseitigt worden seien. „Das bedeutet einen zusätzlichen Arbeitsaufwand.“ Doch nicht nur in der Innenstadt, wie beispielsweise am Dom oder am Schillerplatz, sammelten sich die Feuerwerkabfälle. Wie Peterhanwahr sagt, seien sehr große Mengen an Feuerwerksrückständen auch wieder am Rheinufer und der Kupferbergterrasse festzustellen gewesen. „Wir möchten zugleich aber betonen, dass es viele Bürger gibt, die die von ihnen verursachten Abfälle in der Silvesternacht selbst entsorgen – und so sollte es auch sein. Dafür bedanken wir uns ausdrücklich.“