Seit einem halben Jahr gibt es den „0-Euro-Samstag“ in Mainz. Jeden ersten Samstag im Monat können dann Kunden den ÖPNV in der Stadt kostenlos nutzen, um dann mit Bus und Bahn zum Einkaufen in die Innenstadt zu fahren. Anfang Dezember wurde das Angebot sogar noch ausgeweitet. Doch nicht allen reicht dieses zeitlich begrenzte Angebot der Mainzer Mobilität aus. Viele, vor allem Auswärtige, würden lieber mit dem Auto in die Innenstadt kommen, wie sie immer wieder in den sozialen Medien posten. Was sie jedoch davon abhält, seien die hohen Parkgebühren in Mainz.
Wunsch nach günstigen Tarifen
Dass die Parkgebühren eine gravierende Rolle spielen, wurde schon bei einer Umfrage unter den Merkurist-Lesern im Jahr 2022 besonders deutlich. Auf die Frage, was sich in der Mainzer Innenstadt ändern muss, landete der Wunsch nach „deutlich günstigeren Parktarifen beziehungsweise kostenlosem Parken an Samstagen“ auf Platz 2 (19 Prozent) in einem Top-Ten-Ranking. Dass dies unter anderem ein Grund ist, warum viele Kunden abgeschreckt werden, zum Shoppen nach Mainz zu kommen, vermutete damals auch ein Geschäftsmann, der sich eine „Harmonisierung der Parkgebühren“ wünschen würde.
Im gleichen Atemzug erwähnen Kritiker auch immer wieder das Main-Taunus-Zentrum an der A66 zwischen Wiesbaden und Frankfurt. Vielen gilt die Shopping-Mall als Einkaufsparadies, weil hier die Parkgebühren komplett entfallen und es dort stattdessen Tausende kostenlose Parkplätze gibt. Doch sind die Parkgebühren in Mainz nun tatsächlich zu hoch? Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase hat dazu jedenfalls eine klare Meinung.
Deutliche Botschaft von Haase
Wie Haase gegenüber Merkurist sagte, gehe es hier wieder ein bisschen um die subjektive beziehungsweise objektive Wahrnehmung. „Ich finde unsere städtischen Parkhäuser ganz und gar nicht teuer. Ich verstehe diese Diskussion um ehrlich zu sein nicht.“ Dann rechnet Haase vor: Die erste Stunde koste 1,80 Euro, nach zwei Stunden zahle man drei Euro. Bei drei Stunden liege man bei unter sechs Euro. Der ganze Tag von morgens um sechs bis abends 19 Uhr koste in den städtischen PMG-Parkhäusern zehn Euro. „Ich finde das wirklich nicht zu viel.“
Es gebe dann immer die Diskussion, ob man ins Main-Taunus-Zentrum fahren soll, weil man da kostenlos parken könne. „Gut, dann fahren Sie aber auch 70 Kilometer. Das können Sie gerne mal auf den Sprit umrechnen“, sagt Haase. Da sei man dann in Mainz doch deutlich günstiger unterwegs.
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