Mitte November 2024 hatte die Boulevard LU GmbH & Co. KG den Bauantrag eingereicht, vor einigen Wochen endlich kam die wichtige Nachricht von Seiten der Stadt Mainz: Die Genehmigung für das geplante Bauvorhaben auf dem ehemaligen Karstadt-Areal und damit des zweiten Bauabschnitts ist erteilt. Damit können die Planungen jetzt weitergehen.
Bestätigt hat die Genehmigung der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) kürzlich in einem Gespräch mit Merkurist. Wie Haase sagt, haben zunächst die Pläne und das Gesamtfinanzierungskonzept des Baus an der Fuststraße konkret werden müssen. Hier steht der Rohbau bereits und die Stadt wird im Inneren eine neue, moderne Mediathek am Gutenbergplatz einrichten. Dazu wird die Anna-Seghers-Bücherei aus ihrem bisherigen Standort an den Bonifaziustürmen ausziehen. Am 16. Dezember hatten die zuständigen Fachausschüsse und der Ortsbeirat Altstadt grünes Licht für das Vorhaben gegeben (wir berichteten), am Mittwoch (17. Dezember) dann hatte der Stadtrat zugestimmt.
28-Millionen-Euro-Projekt
Die Stadt wird dazu die Flächen erwerben und rechnet mit Verpflichtungen in Höhe von 24,9 Millionen Euro sowie 3 Millionen Euro für das Inventar. Laut Haase wird der Gebäudeteil dank eines Sondervermögens finanziert und über 30 Jahre lang getilgt. Zudem hofft die Stadt auf eine Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz. Die Mediathek mit Bücherei soll sich dann über drei Stockwerke erstrecken.
Wie Carolin Grimm, Pressereferentin der an der Projektentwicklung beteiligten J. Molitor Immobilien GmbH, gegenüber Merkurist sagt, könne bereits in der ersten Jahreshälfte 2026 mit dem Innenausbau für das neue Kulturhaus an der Fuststraße, Ecke Gutenbergplatz begonnen werden. „Durch den Grundsatzbeschluss haben wir nun Klarheit über die künftige Nutzung und können mit der Stadt Mainz in die konkrete Planung gehen.“ Im Jahr 2027 soll dann das neue Kulturhaus an der Fuststraße eröffnet werden, das außer der Mediathek einen Proben- und Konzertsaal des Mainzer Staatsorchesters enthalten soll.
Abriss des Karstadt-Gebäudes erst in ein paar Jahren
Erst nach der Eröffnung des Neubaus an der Fuststraße könne man mit dem nächsten Bauabschnitt beginnen, also dem Rückbau des ehemaligen Karstadt-Gebäudes an der Ludwigsstraße. Hier sollen dann künftig Handel und Gastronomie untergebracht werden. Allein aus baulogistischen Gründen sei es notwendig, die beiden Bauabschnitte nacheinander ausführen, so Grimm.
Nach dem Abriss werden die Archäologen Zeit haben für Grabungen, danach könne der eigentliche Bau dieses zweiten Komplexes beginnen. „Die Bauarbeiten werden dann etwa zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen“, so Grimm. Wann genau die Quartiersentwicklung „Lu:“ komplett abgeschlossen sein wird, hänge nun vom zeitlichen Verlauf der vorherigen Prozesse ab.
Hintergrund
Das neue Einkaufsquartier Lu: an der Mainzer Ludwigsstraße soll Shopping-, Kultur- und Gastronomieangebote vereinen. In den Verträgen mit der Stadt wurde festgelegt, dass das neue Quartier modern, nachhaltig und größtenteils für die Öffentlichkeit zugänglich wird. Der Handel wird rund 10.000 Quadratmeter Fläche einnehmen. Das Erdgeschoss soll zur „Erlebniswelt“ mit einer großen Pop-up-Halle werden. Zudem sind Tagungsräume, ein Fitnessbereich, ein Hotel mit Dachterrasse sowie ein Kulturhaus mit einem Saal des Mainzer Staatstheaters und einer Mediathek geplant. Start des ersten Bauabschnitts war Anfang des Jahres 2024.
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