So geht es Franka nach ihrer Stammzelltransplantation

Seit Franka Dott (20) im Oktober 2023 eine Stammzellspende erhalten hat, um gegen ihre Leukämie-Erkrankung zu kämpfen, ist sie auf dem Weg der Genesung. Franka erzählt gegenüber Merkurist, wie es ihr seitdem ergeht.

So geht es Franka nach ihrer Stammzelltransplantation

Die Zeit nach der Transplantation im Oktober bedeutete für Franka Dott (20) vor allem eines: absolute Isolation. Im Krankenhaus durften nur ihre Eltern sie besuchen – mit Handschuhen, Maske und Kittel. „Diese Zeit war sehr schlimm, anderthalb Monate war ich von der Außenwelt komplett abgeschottet“, erzählt Franka im Gespräch mit Merkurist. Wie wir berichteten, hatte Franka aus Nieder-Olm im Mai vergangenen Jahres die erschütternde Diagnose erhalten: Leukämie. Im darauffolgenden Oktober konnte ein passender Spender für Franka gefunden werden und ihr wurden erfolgreich Stammzellen transplantiert.

Nach ihrer Entlassung aus der sechswöchigen Isolation musste Franka sich an einen neuen Alltag gewöhnen. Weil ihre Eltern zur Zeit ihrer Entlassung mit Corona infiziert waren, zog sie vorübergehend zu einer Freundin. Alle zwei Tage musste die Nieder-Olmerin für Tests ins Krankenhaus. Auf ihren neuen Alltag musste sich Franka erst einmal einstellen – Menschenmassen musste sie meiden. „Alles, was potentiell Krankheitserreger mit sich brachte, wie beispielsweise in den Supermarkt zu gehen, war zu dieser Zeit zu gefährlich und sogar lebensgefährlich für mein extrem geschwächtes Immunsystem.“

Ihre Pferde geben Franka Kraft

Was Franka in dieser Zeit half: ihre Pferde. „Ich wollte schnell wieder zu meinen Pferden zurück. Die Arbeit im Stall hat mir geholfen, Normalität und Stabilität zu finden.“ Auch, wenn sie bislang nur mit Maske in den Stall geht, war Franka seit ihrer Rückkehr „jeden Tag ohne Ausnahme“ bei ihrem Pferd im Ponyclub Selztalhof in Stadecken-Elsheim. Sie hat bereits wieder an vier Sprung- und Dressurturnieren teilgenommen und eines davon sogar gewonnen.

Ihre Ausbildung zur Pferdewirtin habe die Nieder-Olmerin auch während ihrer Krankenhauszeit weitergeführt. Der praktische Teil der Ausbildung wurde pausiert, den theoretischen Teil habe sie jedoch immer online gemacht und „nie auch nur eine Note verpasst“. Momentan ist Franka in einer Wiedereingliederung auf dem Gestüt Fohlenhof in Hassloch. Da sie ihre Zwischenprüfung mit besonders gutem Ergebnis bestanden hat, konnte Franka ihre Gesamtausbildungszeit auf anderthalb Jahre verkürzen. Nach ihrem Abschluss im Sommer möchte die 20-Jährige auch erstmal auf dem Fohlenhof weiterarbeiten. Danach träumt sie davon unterwegs zu sein und in mehreren Ställen Norddeutschlands zu arbeiten.

Hat Franka Kontakt zu ihrem Lebensretter?

Die Regel besagt: Zwei Jahre nach erfolgreicher Transplantation darf der Spender zum Empfänger keinen persönlichen Kontakt aufnehmen. „Mein Spender ist mir daher nicht bekannt, wir haben aber anonymen Briefkontakt.“ Wichtig ist, dass in den Briefen keine persönlichen Daten ausgetauscht werden. Franka erzählt, sie würde sich freuen, ihren Spender später zu treffen – vielleicht entstehe ja sogar eine Freundschaft. „Die Chance, Danke zu sagen, möchte ich auf keinen Fall verpassen.“

Die Erfahrungen mit ihrer Krankheit haben Frankas Perspektive auf das Leben in jedem Fall verändert: „Ich denke viel mehr darüber nach und schätze was ich habe und was ich mache. Viele Probleme die ich vorher hatte, rücken komplett in den Hintergrund. Erst wenn man in solch einer lebensbedrohlichen Lage war, begreift man solche Dinge.“ Es sei auch nicht alles negativ gewesen, erzählt Franka. Sie sei sehr dankbar für all die Kontakte, die sie in dieser schweren Zeit geknüpft habe. „Ich bin auch sehr, sehr dankbar für die Aktionen, die für mich veranstaltet wurden, wie die Typisierungsaktion in Nieder-Olm oder das Ponyreiten in Mainz-Bretzenheim. Ich bin unfassbar stolz, so eine unterstützende Gemeinschaft zu haben.“