Tagsüber Zahnarzt, abends Fastnachter – so tickt Florian Sitte

Auf der Fastnachtsbühne bringt MCC-Präsident Florian Sitte den Saal zum Lachen. Tagsüber widmet er sich allerdings einer ganz anderen Tätigkeit: Er ist Zahnarzt in der Mainzer Innenstadt.

Tagsüber Zahnarzt, abends Fastnachter – so tickt Florian Sitte

Es war eine der ersten Fastnachtsüberraschungen des Jahres: MCC-Präsident Florian Sitte spielt ab dieser Kampagne die Symbolfigur seines Vereins: den „Till“ (wir berichteten). Damit tritt er in die Fußstapfen von Friedrich Hofmann. Zum 125-jährigen Jubiläum des Mainzer Carneval Clubs wagt Sitte also etwas ganz Neues, nachdem er zuvor unter anderem Angela Merkel und Anton Hofreiter parodiert hatte.

Was nicht jeder weiß: Im „echten Leben“ ist Sitte Zahnarzt, hat eine eigene Praxis in der Mainzer Altstadt. Merkurist hat nachgefragt, wie sein Alltag abseits von der Bühne aussieht.

Merkurist: Wie sieht ihr Tagesablauf in der Zahnarztpraxis aus?

Florian Sitte: Mein beruflicher Alltag beginnt jeden Morgen mit der Behandlung meiner Patienten: Um 8 Uhr sitzt der erste Patient bei uns, gegen 18 Uhr (im Idealfall) verlässt der letzte Patient die Praxis. Anschließend wartet der Schreibtisch mit Bürokratie, Korrespondenz, Personalfragen sowie Dokumentation. Dies kostet pro Tag nochmal zwei Stunden in etwa.

Wie schaffen Sie es, nebenbei noch solche Auftritte für die Fastnachtszeit zu stemmen?

Meine Voraussetzung ist immer: Praxis und Patienten dürfen nicht unter meinem ehrenamtlichen Engagement „leiden“. Daher funktioniert dies nur mit viel Zeitaufwand, langen Abenden der Vorbereitung, arbeitsreichen Wochenenden und viel Verständnis von Seiten meiner Partnerin, meiner Familie und meines Freundeskreises.

Gibt es Parallelen zwischen Hobby und Beruf?

Der Umgang mit Menschen – sowohl mit Patienten, aber auch mit meinen Angestellten, über die ich sehr froh und dankbar bin. Diesen Umgang habe ich natürlich auch im Hobby, wenn es sich hierbei auch um ein Ehrenamt handelt. Menschen, die sich ehrenamtlich für etwas engagieren, muss man natürlich ein hohes Maß an Respekt entgegenbringen, da sie dafür ihre Freizeit opfern, um unser Kulturgut zu pflegen.

Werden Sie von Kollegen und Patienten auf Ihre Auftritte angesprochen?

Das kommt vor, zum Glück kommen aber die meisten Patienten zu uns in die Praxis, weil sie mit der Arbeit meines Teams und mit meiner Arbeit zufrieden sind.

Wie fanden Sie zu Ihrem Beruf und zur Fastnacht?

Mein Vater war bereits Zahnarzt und mir gefiel immer der Gedanke, etwas mit meinen Händen zu schaffen. Man sieht, was man gemacht hat.

Zur Fassenacht kam ich über den Gesang im Mainzer Domchor. Ich war zwar schon vorher Kadett und Mitglied der Mainzer Prinzengarde, jedoch kannte ich vom Domchor Sänger, die auf der „närrischen Rostra“ standen und bei den „Finther Schoppesängern“ mitmachten. So kam ich auf die Bühne und später dann zum Vortrag.

Welche Berufe andere Fastnachtsstars wie Laura Heinz oder Jürgen Wiesmann ausüben, könnt ihr hier und hier nachlesen.