„Wolfsgruß“ vor Mainzer Dom: Das sagt OB Haase

Ausgerechnet beim Interkulturellen Fest in Mainz zeigten mehrere Personen am Stand des türkisch-islamischen Kulturvereins den „Wolfsgruß“ der als rechtsextremistisch eingestuften Grauen Wölfe. Das sagt Oberbürgermeister Nino Haase.

„Wolfsgruß“ vor Mainzer Dom: Das sagt OB Haase

Aufregung um den „Wolfsgruß“ vor dem Mainzer Dom: Ausgerechnet beim Interkulturellen Fest in Mainz hatten am Sonntag mehrere Menschen vor dem Stand des Mainzer Kulturvereins „Türk İslam Kültür Derneği“ die Geste gezeigt (wir berichteten). Zwar sind aktuell weder der „Wolfsgruß“ noch die Grauen Wölfe, deren Erkennungszeichen die Geste ist, in Deutschland verboten. Doch die Bewegung und ihr Zeichen gelten als rechtsextremistisch.

Ein Leser hatte Merkurist auf den Post in den sozialen Medien aufmerksam gemacht. Der türkisch-islamische Kulturverein mit Sitz in Mainz-Mombach hatte das Bild sogar auf Instagram geteilt. Mittlerweile ist der Kanal auf privat gestellt. Merkurist berichtete am Dienstag exklusiv über den Vorfall. Die Stadt distanzierte sich von dem Verhalten der Personen.

Pressesprecherin Sarah Heil teilte mit, dass das Interkulturelle Fest „für Toleranz, Demokratie und Vielfalt“ stehe. Es fördere den „Dialog zwischen Menschen verschiedener Herkunft, Religionen und Traditionen“ und stehe als „Symbol für Offenheit und friedliches Zusammenleben“.

Stadt distanziert sich

Das Wolfsgruß-Foto widerspreche den Vorgaben, die für die Teilnahme am Fest herrschen: „Werbung für Parteien und politische Organisationen ist verboten“, so Heil. Die Verbreitung von illegalen, religiös extremistischen sowie rechts- und linksradikalen Schriften, Bild- und Tonerzeugnissen, Fahnen, Aufklebern und ähnlicher Kennzeichen sei ebenfalls verboten. Mit der Bewerbung für die Teilnahme am Fest werde diesen Vorgaben zugestimmt.

Heil weiter: „Der Verein nimmt seit über 40 Jahren am Interkulturellen Fest teil, bisher immer in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Organisationsteam der Landeshauptstadt Mainz.“ Zudem sei der Verein im Beirat für Migration und Integration der Stadt Mainz vertreten. „Die Landeshauptstadt Mainz, in diesem Fall vertreten durch das Büro des Oberbürgermeisters /Leitstelle Migration & Integration, wird ein Gespräch mit dem Verein führen, den Verein anhören und dann darüber entscheiden, was dieser Vorfall für künftige Teilnahmen am Fest bedeutet.“

Das sagt OB Haase

Auf einem weiteren Bild, das der Kulturverein auf Instagram gepostet hatte, ist auch der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) mit einigen Mitgliedern zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Wolfsgruß allerdings nicht gezeigt. Am Dienstagabend hat sich Haase zu dem Vorfall geäußert.

Haase sagt: „Wir prüfen alle Anschuldigungen gründlich, aber eines ist klar: Wer sich nicht glaubwürdig von extremistischen und nationalistischen Symbolen aller Art lossagen kann, für den ist kein Platz auf unseren Veranstaltungen. Schon gar nicht bei unserem interkulturellen Fest.“ Solche Zeichen seien nicht akzeptabel - schon gar nicht auf einem Fest, das der Völkerverständigung dienen soll.