Kaufhof-Aus: Kommt jetzt Ikea nach Mainz?

Seit Samstagvormittag ist klar: Unter den 16 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof, die deutschlandweit schließen, befindet sich auch die in der Mainzer Schusterstraße. Das ist bisher bekannt.

Kaufhof-Aus: Kommt jetzt Ikea nach Mainz?

Bereits um 10 Uhr am Samstagvormittag kursierte die Liste in den Medien, kurz darauf war es offiziell: 16 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof werden in Deutschland geschlossen. Auf der Liste befindet sich auch das Warenhaus in der Mainzer Schusterstraße (wir berichteten).

Es ist bereits die dritte Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof. Aktuelle Eigentümer der Häuser sind insolvente Signa-Objektgesellschaften. Dreimal mussten die Mitarbeiter schon in den 92 Filialen in Deutschland um ihre Jobs fürchten. Dieses Mal trifft es vor allem kleinere und mittlere Städte. In Rheinland-Pfalz muss außerdem die Filiale in Trier schließen. Die noch verbliebene in der hessischen Nachbarstadt Wiesbaden jedoch soll bleiben, ebenso wie die Häuser in Koblenz, Speyer und Darmstadt sowie im Main-Taunus-Zentrum.

Ausschlaggebend für die Schließungen: die Mietpreise

Ausschlaggebend sollen vor allem die Mietpreise an den Standorten gewesen sein, erklärte der Insolvenzverwalter. „Jede der fortzuführenden Filialen muss das Potenzial haben, bereits heute oder in absehbarer Zeit die notwendige Profitabilität zu erzielen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH. „Wir haben für den Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt. Nicht nur im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch im Hinblick auf lebendige Innenstädte.“

Insgesamt werden dieses Mal etwa 1400 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, etwa 100 sind es in Mainz. Der rheinland-pfälzische Arbeitsminister Alexander Schweitzer forderte nun: „Die Beschäftigten in Mainz und Trier brauchen jetzt schnell Gewissheit, wie es am Standort und für sie ganz persönlich weitergeht.“ Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die Schließungen scharf. „Das ist keine gute Nachricht, weder für die Beschäftigten noch für die Kundinnen und Kunden und die betroffenen Kommunen“, so Daniela Milutin, Pressesprecherin des Verdi-Bundesvorstands. „Jeder Standort, der geschlossen wird, führt zu einer weiteren Verödung unserer Innenstädte. Das, was die Beschäftigten auszuhalten haben, geht weit über das Maß des Erträglichen hinaus.“

Was wird aus dem Gebäude nun?

Manuela Matz (CDU), die Wirtschaftsdezernentin von Mainz, erklärte gegenüber dem SWR, dass nach der Schließung der Filiale ein Leerstand vermieden werden solle. In dem Gebäude könnten möglicherweise Start-ups untergebracht werden.

Möglich ist es auch, dass die Möbelhauskette Ikea einige der geschlossenen Kaufhof-Filialen übernimmt. Denn erst vor einer Woche berichteten mehrere Medien davon, dass Ikea in den Innenstädten präsenter werden wolle und sich in vertraulichen Gesprächen mit der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof befände. Ein offizielles Statement von Ikea zu den Plänen gibt es aber noch nicht, lediglich eine Andeutung: „Wir stehen mit unterschiedlichen Anbietern im Austausch und ziehen prinzipiell alle Standorte und Optionen in zentrumsnaher Lage in Betracht, die unseren Anforderungen entsprechen“, erklärte Ikea gegenüber dem Manager Magazin.