Am Tag nach dem Trainer-Beben beim 1. FSV Mainz 05 haben sich Interimstrainer Benjamin Hoffmann und Sport-Vorstand Christian Heidel am Donnerstagmittag der Öffentlichkeit auf einer Pressekonferenz gestellt. Merkurist fasst die wichtigsten Punkte zusammen.
Mainz 05 sucht weiter neuen Trainer
Der eigentliche U23-Trainer Benjamin Hoffmann ist definitiv nur eine Übergangslösung auf der Mainzer Trainerbank. „Ihm wird keiner reinreden, das ist sein Spiel“, stellte Heidel jedoch klar. „Nach dem Spiel, vielleicht in Richtung Wochenende“ wolle Mainz 05 dann darüber informieren, wer der neue FSV-Trainer wird.
Praktisch zeitgleich zur Pressekonferenz in der Mainzer Arena machte der Name Urs Fischer die Runde. Laut Sky-Infos habe es bereits ersten Kontakt zwischen Mainz 05 und dem ehemaligen Trainer von Union Berlin gegeben. Auch gibt es Gerüchte um den ehemaligen Mainz-05-Profi Marco Rose, der zuletzt Trainer von RB Leipzeig war. Christian Heidel stellte am Donnerstag jedoch klar, keine Trainernamen zu kommentieren. Allerdings sagte er: „Wir haben eine sehr, sehr konkete Idee“, in Bezug auf den neuen Trainer. Dieser werde sich vom „Typ“ her aber von Henriksen durchaus unterscheiden.
Mainz 05 war bis zuletzt von Bo Henriksen überzeugt
Bis zur herben 0:4-Klatsche am vergangenen Sonntag in Freiburg war man bei Mainz 05 offenbar davon überzeugt, gemeinsam mit Bo Henriksen eine Trendwende einzuleiten. „Wir hatten wirklich die Hoffnung: Wenn Freiburg funktioniert, dann haben wir den Bock umgestoßen“, sagte Heidel. Bis zuletzt habe man versucht, die „bittere Trennung“ mit Bo Henriksen zu vermeiden. Heidel betonte mehrfach, wie schwer der Abschied von Henriksen gewesen sei, dem Mainz 05 viel zu verdanken habe. Diese sei jedoch sauber und fair abgelaufen, so Heidel weiter. Henriksen selbst habe Heidel gegenüber sogar gesagt, dass eine „neue Ansprache, also ein neuer Trainer, womöglich von Nöten sein könnte. Einvernehmlich hätten Heidel und Henriksen sich dann am Mittwoch dazu entschieden, sich zu trennen.
Spieler bedauern Henriksen Abgang
Die Profis von Mainz 05 scheinen das Trainer-Aus größtenteils zu bedauern. Einige von ihnen äußerten sich bereits am Mittwoch in sozialen Medien dankbar gegenüber Henriksen. Christian Heidel erklärte, er habe den Eindruck, in der Mannschaft sei eine „Betroffenheit“ zu erkennen gewesen. „Die Spieler hatten einen guten Draht zu Bo“, so Heidel weiter. „Ich habe schon das Gefühl, die Mannschaft hat verstanden, dass sie ein bisschen für Bo spielen muss.“
Heidel wehrt sich gegen Kritik
Nachdem es am Kommunikationsstil von Christian Heidel und Sportdirektor Niko Bungert zuletzt mediale Kritik gab, wehrte sich Heidel am Donnerstag deutlich dagegen. Auch Merkurist hatte kritisiert, dass Trainer Henriksen am Sonntagabend öffentlich angezählt wurde, die Bosse aber bis zum Mittwochnachmittag darüber schwiegen, wie es weitergeht. Laut Heidel habe Mainz 05 nicht mit anderen Trainern im Vorfeld verhandelt, weil es nicht dem Stil des Vereins entspreche. Mit Bo Henriksen sei Heidel jedoch permanent im Austausch gewesen. „Wenn ich dafür kritisiert werde, dass ich drei Tage geschwiegen habe, dann kennt man mich nicht.“ Heidel weiter: „Wenn der Tag nochmal irgendwann kommen sollte, wird es genau so wieder passieren.“
Hoffmann hatte andere Pläne
Der neue Interimstrainer Benjamin Hoffmann hatte sich in den vergangenen Tagen eigentlich auf das letzte Spiel vor der Winterpause mit seiner U23 vorbereitet. Statt mit der zweiten Mannschaft gegen Kickers Offenbach spielt er nun mit den Profis gegen Borussia Mönchengladbach (Freitag, 20:30 Uhr). „Ich glaube, dass die Mannschaft ihm (Bo Henriksen) etwas schulidg ist und ihm am Freitag auch etwas zurückzahlen sollte“, erklärte Hoffmann. Sein Co-Trainer wird am Freitag 05-Legende Christoph Babatz sein. Wie es mit Henriksens bisherigen Co-Trainern weitergeht, werde sich zeigen, wenn der neue Trainer feststeht, erklärte Christian Heidel. Meikel Schänweitz wird Hoffmann als Trainer der U23 vertreten.
Hier könnt ihr euch die gesamte Pressekonferenz ansehen: