Wer in den vergangenen Monaten am Römischen Theater vorbeigelaufen ist, konnte schon sehen, dass hier bald ein Neueröffnung ansteht. „Kontrast“ steht mit weißer Schrift auf rotem Grund an der früheren „Kamps“-Bäckerei. Diese hatte vor fünf Jahren geschlossen, danach standen die Räume lange leer. Im neuen „Kontrast“ gab es seit Silvester 23/24 zwar schon erste Veranstaltungen, doch erst am Donnerstag (21. März) beginnt offiziell der Regelbetrieb.
„Wir kennen uns schon seit 25 Jahren“, sagt Nima Khalatbari über sich und Mit-Betreiber Siavash Jafarpour. Khalatbari hatte 2016 die Cocktailbar „Der große Gatsby“ in der Oberstadt eröffnet, 2020 dann das „Daisy“ in der Gaustraße. Um mehr Zeit für das „Kontrast“ zu haben, schloss er das „Gatsby“ vor kurzem (wir berichteten). „Mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Hier im ‘Kontrast’ können wir das Barkonzept weiter ausarbeiten, es ist zentraler und viel größer.“
Bar und Restaurant
Der größte Unterschied zu Khalatbaris bisherigen Bars: Das „Kontrast“ ist Bar und Restaurant zugleich. Dabei setzen die Betreiber auf eine Fusionsküche, die vor allem auf Elemente und Aromen aus der israelischen Küche setzt. Das Essen wird als „Sharing Dinner“ serviert, Gruppen teilen sich also mehrere kleinere Portionen am Tisch. Der Koch aus Israel hat die Karte mitkreiert. Darauf stehen frisch gekochte vegane, vegetarische und Fleischgerichte, unter anderem Calamari, Falafel-Shrimps und Roastbeef mit Yakiniku-Sauce. „Wir wollen hochwertiges Essen anbieten, aber kein ‘Fine Dining’. Die Preise für die einzelnen Gerichte liegen etwa zwischen 6 und 18 Euro“, so Khalatbari.
Auf der Getränkekarte stehen die bekannten Cocktails aus dem „Gatsby“, außerdem Weine aus Rheinhessen, Italien und Frankreich, Spritz-Getränke und selbstgemachte Limonaden. Mit Hop House Lager, Oberdorfer Helles und Radeberger Pils gibt es drei Biere vom Fass.
Neues Konzept in Mainz
Nicht nur das Essen unterscheidet sich von anderen Lokalen, sondern auch das generelle Konzept. „Wenn man in Mainz weggeht, isst man zunächst irgendwo, trinkt dann in einer Bar und möchte danach noch was erleben.“ Das „Kontrast“ sei eine Erlebnisgastronomie, in der alles verbunden werde. Ab 21 Uhr legt von Mittwoch bis Samstag ein DJ auf, im Laufe des Abends werde die Musik langsam lauter. Khalatbari stellt aber klar: „Wir sind kein Club.“ Auch eine Tanzfläche wird es nicht geben, gerne könne man sich aber am Tisch bewegen. Das Konzept komme ursprünglich aus südeuropäischen Ländern, vergleichbar mit dem Lokal „Der Grieche“ in Frankfurt.
Auch Kultur sei ein wichtiger Aspekt. An den Wänden hängen Bilder von lokalen Künstlern wie Oliver Michels aus Mainz. Zudem soll es immer wieder Events wie Lesungen oder Comedy-Veranstaltungen geben. Für größere Gruppen gibt es die Möglichkeit, an einer Tafel in einem separaten Bereich zu sitzen und beispielsweise Geburtstage zu feiern. Der Eingang befand sich zu „Kamps“-Zeiten noch Richtung Bahnhof Römisches Theater, seit dem Umbau kommt man auf der anderen Seite rein. Dort wird es in wenigen Wochen auch eine Terrasse mit bis zu 80 Sitzplätzen geben.
Theke als „Herzstück des Ladens“
Apropos Umbau: Der begann im vergangenen Sommer und dauerte etwa sieben bis acht Monate. Alles wurde neu gemacht: Elektrik, Sanitärleitungen, Boden, Wände. Außerdem wurde eine große Theke eingebaut, die das „Herzstück des Ladens“ sei. In Zusammenarbeit mit einem Lichtdesigner wurde ein System mit Lichtpanels erstellt, das man je nach Uhrzeit und Veranstaltung anders programmieren kann. Außerdem wurde ein „Pool“ eingebaut: Auf einer ausgeschnittenen Fläche können Stühle oder Stehtische für Veranstaltungen aufgestellt werden.
Der Kontakt zum Vermieter begann sogar schon im September 2022. „Wir wollten schon länger etwas zusammen eröffnen“, erzählen Khalatbari und Jafarpour. Die Location sei perfekt, weil es kein Problem mit Lautstärke gebe. Durch den Bahnhof sei das „Kontrast“ außerdem sehr gut angebunden. Khalatbari sagt: „In der Gegend war früher viel los, in den vergangenen Jahren ist es etwas ruhiger geworden. Wir wollen den Ort wieder positiv beleben, auch eine Location für Nachtschwärmer bieten.“ Aber: „Es soll kein Halligalli geben, sondern gesittet zugehen, ähnlich ungezwungen und entspannt wie damals in der Panama-Bar.“ Die Bar hatte im Sommer 2017 geschlossen.
DJ aus Frankfurt zur Eröffnung
Eigentlich sollte das „Kontrast“ schon früher eröffnen, der Umbau war bereits Ende 2023 fertig. Doch zuletzt musste man noch auf Stühle und Tische warten, auch sei es schwer gewesen, genügend Personal zu bekommen. Deshalb seien zwar einzelne Feiern, aber noch kein Regelbetrieb möglich gewesen. Das wird sich am Donnerstag nun ändern. Zur Eröffnung wird ab 20 Uhr ein DJ aus Frankfurt auflegen. Khalatbari sagt: „Wir sind bereit.“
Das „Kontrast“ in der Holzhofstraße 5 wird ab dem 21. März von Dienstag bis Samstag 18 bis open End geöffnet haben. Am Wochenende soll aber spätestens um 4, unter der Woche um 2 Uhr Feierabend sein. In wenigen Wochen soll es von 11 bis 15 Uhr auch ein Brunch- und Lunchangebot geben. Weitere Informationen und einen Link zum Reservieren gibt es auf dem Instagram-Kanal.