Seit Jahren gibt es Diskussionen um das Mainzer Marktfrühstück. Für die einen ist es längst eine echte Institution und ein Aushängeschild der Stadt, für andere ein Ärgernis. Denn gerade zu Beginn einer jeden Marktfrühstück-Saison häufen sich die Probleme: Wildpinkler, „Ballermann“-Atmosphäre und Unmengen von Müll.
Zuletzt versuchte die Stadt noch, mit moderaten Maßnahmen gegenzusteuern. Doch auch das half offenbar nicht viel. Denn zum nächsten Marktfrühstück am 6. April werden knallharte Regeln aufgestellt.
Die wichtigste: Ab sofort gilt beim Marktfrühstück striktes Alkoholverbot.
Urinproben bei Wildpinklern
Nicht nur auf dem Liebfrauenplatz selbst, sondern auch vor dem Marktfrühstück-Besuch darf kein Alkohol getrunken werden. Um das sicherzustellen, werden Wildpinklern unbemerkt Urinproben entnommen. Dafür wurden sämtliche Wände rund um das Marktfrühstück mit einem sogenannten Urinadenglas verkleidet, das von der Firma Schott entwickelt wurde. Hat ein Pinkler Alkohol im Urin, baut sich auf dem Glas eine superhydrophobe und oleophobe Beschichtung auf, die den Strahl zum Wildpinkler zurückschießt. Außerdem ertönt ein lautes Signal, vergleichbar mit einer Sirenenprobe.
Ausgeschenkt werden auf dem Liebfrauenplatz dann nur noch Wasser, alkoholfreier Wein und Wasser mit alkoholfreiem Wein – eine sogenannte Wein-Schorle. Die erste Silbe leite sich von einem Verb ab, so ein Sprecher gegenüber Merkurist. Mit dem Alkoholverbot sollen nicht nur Exzesse unterbunden, sondern auch die allgemeine Gesundheit der Mainzer soll verbessert werden. Die Stadt verweist dabei auf Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der wiederum auf eine „sehr gut gemachte Studie aus Harvard“ verweist. Diese zeige: Nach Salz und Zucker sei Alkohol die schädlichste Droge.
Deutlich weniger schädlich sei dagegen Cannabis. Zufällig werde der Konsum am heutigen 1. April legalisiert. Wie die sogenannte Bubatzkarte zeigt, ist Kiffen auf dem Liebfrauenplatz erlaubt. Daran wolle die Stadt nicht rütteln. So müsse auch in Zukunft niemand ganz nüchtern auf dem Marktfrühstück feiern. Wie Merkurist erfuhr, wollen erste Winzer daher künftig auf Cannabis-Anbau umsteigen.
Erste Reaktionen auf Alkoholverbot
Aus Politik und Gesellschaft gibt es bereits erste Reaktionen auf die neuen Regeln. Der frühere Oberbürgermeister und jetzige Innenminister Michael Ebling (SPD) sagte gegenüber Merkurist: „😭😭😭.“ Ähnlich äußerte sich „Obermessdiener“ Andreas Schmitt. Und eigentlich auch jeder andere, den Merkurist befragte.
Das Alkoholverbot gilt zunächst unbegrenzt, könnte aber unter bestimmten Bedingungen übernächste Woche wieder aufgehoben werden, so ein Sprecher. „Zum Beispiel, wenn viele Leute es doof finden.“
Ihr habt es schon erkannt: Es handelt sich natürlich um einen Aprilscherz.