„Vekehrskollaps“ am Kreuz Mainz-Süd: Autofahrer trotz Neubau frustriert

Nach über acht Jahren Bauzeit ist das Kreuz Mainz-Süd wieder frei. Doch die erhoffte Entlastung bleibt offenbar aus. Viele Autofahrer klagen, es gehe nun teils schlechter voran als während der Bauphase.

„Vekehrskollaps“ am Kreuz Mainz-Süd: Autofahrer trotz Neubau frustriert

Jahrelang mussten Autofahrer am Kreuz Mainz-Süd auf der A60 und A63 Geduld beweisen. Nun sind die Bauarbeiten beendet, doch die erhoffte Verbesserung der Verkehrslage ist offenbar ausgeblieben, wie viele Autofahrer meinen. Stattdessen berichten sie von täglichen Staus, die sich teilweise bis nach Hessen ziehen. Die Situation sei teilweise sogar schlechter als zu Zeiten der Baustelle.

Die Ernüchterung bei Pendlern ist also anscheinend groß. So spricht Merkurist-Leser Daniel von einem „täglichen Verkehrskollaps“. Er fragt: „Passiert noch etwas oder war es das?“

So reagiert die Autobahn GmbH

Anlässlich dieser Probleme an dem Verkehrsknotenpunkt haben Autofahrer konkrete Vorschläge, wie sich der Verkehrsfluss verbessern ließe. So wird etwa gefordert: „Die Abbiegespur Richtung Mainz Innenstadt sollte wieder freigegeben werden, die hat doch nicht gestört, die hat nur Vorteile.“ Diese war nämlich während der Bauarbeiten provisorisch auf dem Standstreifen eingerichtet worden.

Doch die Autobahn GmbH des Bundes erteilt diesen Wünschen eine Absage. Auf Anfrage von Merkurist teilt sie mit, dass die Freigabe des Standstreifens eine reine Übergangslösung gewesen sei. Rechtlich sei man verpflichtet gewesen, nach Ende der Bauarbeiten den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Für eine dauerhafte Nutzung des Standstreifens als Fahrspur wäre ein neues Baurechtsverfahren notwendig.

Auch andere Vorschläge, wie eine zusätzliche Spur oder ein sogenannter Überflieger in Richtung Alzey, scheitern derzeit an den rechtlichen Bedingungen. Zwar sei ein solcher Überflieger von Darmstadt in Richtung Kaiserslautern für die Zukunft bereits eingeplant und beim Neubau der Brücke berücksichtigt worden, so die Autobahn GmbH. Doch auch hierfür seien weitere Planungen und vor allem das nötige Baurecht erforderlich. Einen Zeitpunkt für eine mögliche Umsetzung könne man daher nicht nennen.

Keine schnellen Optimierungen in Sicht

Kritiker werfen den Planern vor, die während der langen Bauzeit gestiegene Verkehrsdichte nicht berücksichtigt zu haben. Die Autobahn GmbH erklärt dazu, dass Optimierungen zwar geprüft worden seien, deren Umsetzung aber ebenfalls ein neues Baurechtsverfahren erfordert hätte. Der Auftrag für die abgeschlossene Baumaßnahme habe lediglich die Wiederherstellung des vorherigen Zustands umfasst.

Man könne die Anregungen der Autofahrer zwar nachvollziehen, sei aber an die im Baurecht gesetzten Rahmenbedingungen gebunden, so die Autobahn GmbH. Für die frustrierten Pendler am Kreuz Mainz-Süd bedeutet das: Eine schnelle Lösung für das tägliche Stauproblem ist nicht in Sicht.