Autofahrer in Rheinland-Pfalz müssen sich künftig landesweit auf den Einsatz von Handy-Blitzern einstellen. Wie das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, sollen nach einer erfolgreichen Testphase nun alle Polizeipräsidien im Land mit sogenannten Monocams ausgestattet werden.
Seit April 2025 ist in Rheinland-Pfalz bereits eine Monocam im Einsatz (wir berichteten). Zuletzt wurde sie vom Mainzer Polizeipräsidium auf der A60 bei Ingelheim genutzt, wobei die Standorte wechseln. Im Durchschnitt wurden täglich etwa zehn Personen mit Handy am Steuer erwischt.
Koblenz erhält eigenes Gerät
Nach Angaben des Ministeriums sollen nun die fünf regionalen Polizeipräsidien in Mainz, Trier, Kaiserslautern, Ludwigshafen und Koblenz jeweils eine eigene Monocam erhalten. Die Präsidien können dann selbst über die Einsatzorte entscheiden. Allerdings muss immer mit Schildern auf die Handy-Blitzer hingewiesen werden.
Ein Ministeriumssprecher erklärte: „Die Beschaffung eines solch speziellen Gerätes nimmt einige Zeit in Anspruch. Wir sind zuversichtlich, dass das zeitnah erfolgt.“ Bis dahin kommt ein Gerät der niederländischen Polizei an wechselnden Standorten zum Einsatz.
KI erkennt Handyverstöße
Bei der Monocam handelt es sich um eine in den Niederlanden entwickelte Kamera. Eine spezielle Software analysiert die Bilder der vorbeifahrenden Autos und erkennt, ob der Fahrer ein Handy benutzt. Wer erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Innenminister Michael Ebling (SPD) hatte Mitte April erklärt, dass jährlich rund 1.000 Unfälle im Land auf Ablenkung am Steuer zurückzuführen seien. 2024 kamen bei solchen Unfällen drei Menschen ums Leben.
Da die Kameras Fotos machen, bevor ein Vergehen festgestellt wurde, brauchte es für den Regelbetrieb eine Änderung im Polizei- und Ordnungsbehördengesetz des Landes. Diese trat am 1. März in Kraft.