Die Polizeidirektion Worms hat am Dienstag (2. Dezember) acht Bürger für ihre besondere Zivilcourage ausgezeichnet. Wie die Polizei mitteilt, hatten sie in hochkritischen Situationen nicht weggesehen, sondern entschlossen gehandelt.
Einsätze in Biebelnheim, Alzey und Worms
Grundlage für die Auszeichnungen waren drei Ereignisse in der Region. Auf der L408 bei Biebelnheim leisteten zwei Ersthelfer nach einem schweren Verkehrsunfall sofort Hilfe. Sie befreiten den nicht mehr ansprechbaren Fahrer aus seinem brennenden Fahrzeug und führten Reanimationsmaßnahmen durch, bis der Rettungsdienst eintraf. Trotz ihrer Bemühungen verstarb der Mann jedoch.
In Alzey verhinderten drei Passanten auf der Kaiserbrücke einen möglichen Suizid. Sie sprachen eine Frau an, die bereits über das Geländer gestiegen war, hielten sie fest und blieben bei ihr, bis die Polizei eintraf. Auf der Nibelungenbrücke in Worms griffen vier Männer ein, als sich eine Person hinter dem Brückengeländer befand und offenbar springen wollte. Mit erheblichem Kraftaufwand zogen sie die Person zurück auf die sichere Seite und hielten sie fest, bis die Polizei die Situation übernehmen konnte.
Wie Polizeirat Nils Hammer, der Leiter der Kriminalinspektion Worms, sagte, sei Zivilcourage keine Selbstverständlichkeit. Sie beginne, wenn man Verantwortung übernehme – auch dann, wenn die Situation unübersichtlich oder belastend sei. „Diese Beispiele machen deutlich, dass Sicherheit nicht nur Aufgabe der Polizei ist, sondern eine gemeinsame Verantwortung“, so Hammer. Demnach bedeute Zivilcourage nicht, sich „kopflos in Gefahr zu bringen“, sondern im Rahmen der eigenen Möglichkeiten hinzuschauen, Hilfe zu holen und zu handeln.