Was sich bereits angedeutet hat, wird nun umgesetzt: Auf der Mittelinsel des Busbahnhofs ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof) sollen zwei Toilettenelemente aufgestellt werden. Das teilt die Stadt mit.
ÖPNV-Personal und Öffentlichkeit eineinhalb Jahre ohne Klo
Damit soll einem drängenden Problem Abhilfe geschafft werden: Zum einen bekommt das Buspersonal eine Sanitäranlage zur Verfügung gestellt, zum anderen wird eines der Elemente für die Öffentlichkeit sein. Dass beides seit mehr als eineinhalb Jahren fehlte, hatte bereits mehrfach für Unmut gesorgt.
Doch wie war es dazu gekommen, dass es am Wormser Hauptbahnhof so lange keine Toilette gab? Laut Stadt mussten die öffentlichen WC-Anlagen im Februar 2023 geschlossen werden, weil dort immer wieder Vandalismus stattfand: „Die Kosten für die ständigen Instandsetzungsarbeiten waren für die Stadt schlichtweg nicht mehr darstellbar. Obwohl sich die Toiletten auf Bahngelände befinden, musste die Stadt für die Unterhaltung aufkommen“, heißt es aus der Pressestelle der Stadtverwaltung.
Die Busfahrer wiederum dürfen die Personaltoiletten der Deutschen Bahn (DB) nicht nutzen. Das liegt daran, dass sie nicht dem DB-Konzern angehören. Waren die Linien vom und zum ZOB früher von Bussen der DB Regio Mitte bedient worden, so sind es mittlerweile zwei Betreiber, die nicht zur DB gehören – und deren Personal dementsprechend keinen Zugang zu DB-Mitarbeiter-Toiletten bekommt.
Anfang Januar 2025 Münzeinwurf-Toiletten
All das soll nun auf Drängen der Stadt ein Ende haben: „Wir sind mit der Deutschen Bahn im Austausch, konnten jedoch bislang keine Lösung für eine zumindest weitgehend vandalismussichere Umsetzung von Sanitäranlagen im Hauptbahnhof finden. Da wir aus unserer Sicht nicht länger auf eine Lösung warten können, übernehmen wir nun die Aufgabe, eine Toilettenanlage zur Verfügung zu stellen“, erklärt der Wormser Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst. Darum würden die Toiletten auch nicht im Bahnhofsgebäude selbst, sondern im öffentlichen Raum des ZOB aufgestellt.
Konkret handelt es sich um Fertigteile aus Beton, die laut Stadt „am Stück“ geliefert werden. Da solche Fertigtoiletten in der Regel eine längere Lieferzeit hätten, habe die Verwaltung im Oktober eine Eilentscheidung herbeigeführt. So soll die neue WC-Anlage im ersten Quartal des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden können. Die Anlagen können dann mit Münzeinwurf benutzt werden. Wie viel der Toilettengang kosten wird, steht noch nicht fest.
Die WCs sollen komplett mit Edelstahl ausgekleidet und „selbstreinigend“ sein: „Nach der Nutzung sprühen verbaute Wasserdüsen den gesamten Raum inklusive Fußboden aus“, so die Erklärung der Verwaltung. Ungeachtet dessen solle aber auch eine Reinigungsfirma beauftragt werden, die den Zustand im Blick behält.