90.000 Bio- und Restmülltonnen im Kreis Alzey-Worms sollen gechippt werden. Das teilt die Kreisverwaltung mit.
Leerungen der Restmüll-Tonnen sollen gezählt werden
Die verwendeten Chips sind Transponder, auf denen ausschließlich eine Zahlenkombination gespeichert wird. So soll jede Mülltonne verlässlich einem Grundstück zugeordnet werden können. Persönliche Daten zum Benutzer oder zum Inhalt des Behälters werden auf dem Chip nicht festgehalten, so die Kreisverwaltung. Zudem sollen Mülltonnen, die illegal in Umlauf sind und Kosten erzeugen, dank der Chips aussortiert werden können.
Um die großangelegte Chipaktion koordinieren zu können, wurde der Landkreis in drei Regionen unterteilt, die nun sukzessive abgearbeitet werden. Vom Chippen betroffen sind rund 40.000 Grundstücke und damit ungefähr 60.000 Haushalte im Landkreis. „Im Zuge dessen wird teilweise das Tonnenvolumen der Restabfallbehälter angepasst. Alle 60-Liter-Restmülltonnen werden gegen 120-Liter-Restabfalltonnen mit einem Chip ausgetauscht“, berichtet Steffen Schäfer, Projektleiter der zuständigen Meyer Service- und Logistik GmbH.
Mit den Chips soll es möglich sein, die Leerungen der Müllbehälter zu zählen. Nach den so ermittelten Zahlen richtet sich dann in Zukunft die Abrechnung. „Dies eröffnet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, auf Leerungen der Restmülltonne zu verzichten und somit Gebühren einzusparen. Gleichzeitig sollen die Bürgerinnen und Bürger dazu angehalten werden, den Müll künftig besser zu trennen“, so Landrat Heiko Sippel (SPD).
Chips gehören zu größerem Plan zur Müllreduktion
Die Chip-Aktion zum Zählen hat der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) gemeinsam mit Dienstleistern erarbeitet. Sie sei nötig, weil die Restabfallmengen im Landkreis zu hoch seien: „Viele Haushalte nutzen zu große Restmülltonnen, um Papier und Pappe, Verpackungen und Biomüll darin zu entsorgen“, heißt es aus der Verwaltung.
Dass die Leerungen künftig gezählt werden, ist teil des neuen Abfallwirtschaftssystems, das am 1. Juli in Kraft tritt. Dazu gehört auch, dass das Tonnenvolumen pro Bewohner reduziert wird und die Zuteilung der Tonnen pro Grundstück und Bewohnerzahl neu festgelegt wird:
1 bis 6 Personen: 120 Liter
7 bis 12 Personen: 240 Liter
13 bis 24 Personen: 2 Mal 240 Liter
Ab 1. Juli wird die Restmülltonne zudem nur noch alle drei Wochen geleert. Die Leerung der Biotonne findet weiterhin alle zwei Wochen statt.
Ein Teil des neuen Plans ist bereits seit Januar 2024 in Kraft: Die gelbe Tonne wird seitdem wöchentlich geleert. Der Kreisverwaltung zufolge hat das bereits dazu geführt, dass die Restmülltonnen entlastet werden.