Einsturzgefahr? Wie sicher die Wormser Brücken sind

Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden fragen sich viele, in welchem Zustand sich die deutschen Brücken befinden. Eine Studie zeigt ernüchternde Ergebnisse, auch für einige Brücken in Worms.

Einsturzgefahr? Wie sicher die Wormser Brücken sind

Noch immer ist unklar, warum die Carolabrücke in Dresden vergangene Woche eingestürzt ist. Wie durch ein Wunder kam keiner zu Schaden – erst 18 Minuten zuvor war noch eine Straßenbahn über die Elbebrücke gefahren. Um kurz nach 3 Uhr in der Nacht stürzten die Schienen ins Wasser. Saniert wurde die Carolabrücke aus den 1970er-Jahren bereits seit 2019.

Nun stellen sich viele die Frage: Wie steht es um die Brücken in ihrer Umgebung? Die ZEIT hat die Traglast der deutschen Brücken auf Basis von Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen ausgewertet. Das Ergebnis: In vielen Teilen Deutschlands haben etliche Brücken einen „mangelhaften“ oder sogar „ungenügenden“ Zustand.

Auch in Worms gibt es einige Brücken, die schlechte Bewertungen erhalten haben. „Mangelhaft“ bekam etwa die Pfrimmbrücke an der B9, ebenso die Nibelungenbrücke über den Rhein. Als „Ungenügend“ gelten einige Brücken an der B9, darunter die zur L523 und am Übergang zur K7 am Wormser Flugplatz. Eine ebenso schlechte Bewertung bekam der Zubringer Worms-Nord an der Anschlussstelle Mörrstadt/L425.

Deutsche Brücken halten Belastungen nicht mehr stand

Die Brücken in Deutschland stehen immer wieder in der Kritik. Sie seien in die Jahre gekommen, marode, würden den heutigen Lasten nicht mehr standhalten. Der Grund für die Probleme am Zustand der Brücken laut der Bundesingenieurskammer: ein „jahrelanger Investitionsstau“, so die ZEIT.

Demnach haben 2397 Brücken in Deutschland den schlechtesten Traglastindex, weitere 3528 den zweitschlechtesten. Tausende Brücken müssten saniert werden, da Brücken durchschnittlich eine Nutzungsdauer von 70 Jahren haben und nun eigentlich ersetzt werden müssten. Auch 42 Prozent der kleineren Ortsbrücken oder Brücken an Landstraßen seien in einem unbefriedigendem Zustand.

„Viele der Brücken sind bereits heute am Rande ihrer Belastungsgrenzen. Ein weiteres Aufschieben von Sanierungen können wir uns aus Sicherheitsgründen nicht leisten“, warnt daher der Präsident der Bundesingenieurkammer in der ZEIT.