Das Gelände des Alten Schlachthofs in Worms, auch städtischer Schlachthof genannt, umfasst 25.000 Quadratmeter, bereits seit den 1980er Jahren steht dort aber der Betrieb still. Nach langen Diskussionen über die zukünftige Nutzung wird das große Areal aktuell denkmalgerecht umgebaut – zu einem „urbanen Treffpunkt“ für die gesamte Region, wie die zuständige Matadero Worms GmbH mitteilt.
„Matadero“ soll das Erlebnisgelände in Zukunft auch heißen. Der Name geht auf das spanische Wort für Schlachthof zurück. Wiedereröffnet werden soll die Location Anfang 2025. Weil das Gelände direkt am Ortseingang an der B9 liege und über eine eigene Ausfahrt verfüge, könne es zum idealen Anlaufpunkt für alle zwischen Mainz und Mannheim werden, so die GmbH.
Fokus Essen und Feiern
Konkret soll es auf dem Schlachthof-Areal drei große Event-Orte, Office-Spaces, regionale Stores, ein Bistro, Street Food, eine Bar, ein Steakhaus und ein Fine-Dining-Restaurant geben. Weitere kulinarische Angebote sollen noch ergänzt werden, Gastronomie spiele auf dem Schlachthof zukünftig eine große Rolle.
In der ersten der drei Eventlocations hingegen, der großen Verbindungshalle, werde auf 420 Quadratmetern Platz für bis zu 500 Gäste sein. Das historische Gebäude mit dem Kuppeldach und der großen Außenterrasse eignet sich laut der Matadero Worms GmbH ideal für Veranstaltungen wie Empfänge, Produktpräsentationen, Konferenzen, Galaabende oder Hochzeiten. Die Jugendstilkathedrale im Wasserturm soll die zweite Eventlocation werden. Laut der Eigentümerin bietet sie sich wegen ihrer sieben Meter hohen Decke und dem „sakralen Baustil“ besonders für Hochzeiten an. Hier sollen 120 Personen Platz haben, eine Dachterrasse werde vorhanden sein. Die dritte Location werde aus den beiden Seminarräumen auf der Galerie bestehen. Die GmbH will sie für Tagungen, Workshops und Schulungen anbieten. Auch hier werde es Zugang zur Außenterrasse geben.
Für die Stores sucht die Matadero Worms GmbH aktuell nach Mietern, die „Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt“ stellen. Als Beispiele für Waren, die ab 2025 im Alten Schlachthof angeboten werden könnten, nennt sie handgefertigte Kunstwerke, regionale Spezialitäten, nachhaltige Mode oder innovative Produkte. Auch für Showrooms oder Werkstätten könnten die Flächen genutzt werden.
Hintergrund
Der Wormser Schlachthof ist 1912 eingeweiht worden, seine Gebäude sind Jugendstilbauten. Lange Zeit hatte der Schlachthof große wirtschaftliche Bedeutung in der Region, doch in den 1970ern verlor er diese zunehmend. Der Grund dafür war, dass immer mehr Fleisch aus dem Ausland geliefert wurde, das im Schlachthof nur noch zerlegt werden musste.
In den 1980ern wurde der Schlachthof aufgegeben und das Gelände sollte verkauft werden. Erst 2012 ging das Areal allerdings in Privatbesitz über, zwischenzeitlich hatte es stark an Wert verloren. Denkmalschutz schränkte die Nutzungmöglichkeiten ein. Nach mehreren Weiterverkäufen ging das Gelände 2020 letztlich an die Matadero Worms GmbH.
