Die aktive Fanszene des VfR Wormatia Worms erwägt, aus Protest gegen die schwachen Leistungen des Teams die „Beflaggung und akustischen Support“ bei Heimspielen einzustellen. Das geht nach Informationen der Wormser Zeitung aus einem Flyer hervor, den die Anhänger vor dem jüngsten Heimspiel gegen Engers verteilten.
In dem Schreiben mit dem Titel „Gedanken zur aktuellen Situation“ prangern die Supporters Worms 1997, die sonst auf der Raphael-Hügel-Vortribüne Stimmung machen, die sportlichen Missstände an. „Frühes Pokalaus. Die oberen Tabellenplätze schon lang nicht mehr in Reichweite. Von Woche zu Woche ein grausamer Kick“, heißt es dort unter anderem. Der Stadionbesuch treibe derzeit den „Puls, die Wut, Trauer und Frustration“ hoch.
Neuer Trainer als Hoffnungsträger
Trotz der Unzufriedenheit verzichteten die Fans gegen den VF Engers noch auf einen Stimmungsboykott, nur ein Banner mit der Aufschrift „Kämpft endlich für unseren Verein“ verriet ihren Ärger. Der Grund für die Zurückhaltung: die Verpflichtung des neuen Trainers Marco Reifenscheidt. „Wir möchten dem neuen Trainer etwas Zeit und somit die Chance geben, um seine Arbeit zu verrichten und etwas zu bewegen, statt direkt für Demotivation zu sorgen“, schreiben die Fans.
Allerdings stellen sie auch klar: „Sollten sich aber das Auftreten und die Leistung der Mannschaft nicht bessern, werden wir in naher Zukunft auf Mittel wie ‚Boykott’ zurückgreifen.“ Die Kaderplanung wollen die Fans ebenfalls „mit kritischem Auge betrachten und hinterfragen“.
Der VfR soll vorab nichts von der Flugblatt-Aktion gewusst haben. Umso spannender dürften die Entwicklungen der nächsten Wochen werden – nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf der Tribüne. Am Wochenende startet die Wormatia mit einem Heimspiel gegen Herxheim in die Rückrunde, das Team steht in der Oberliga derzeit nur auf Rang zehn.