Großbaustelle: Wormser Nordend bekommt das „LiNo“

Mit dem „LiNo“ schafft die Stadt Worms eine neue Quartiersmitte für das Nordend. Die Menschen im Stadtteil sollen von den Projekten der „Grünen Schiene“ profitieren, auch wenn diese für ordentlich Baulärm sorgen werden.

Großbaustelle: Wormser Nordend bekommt das „LiNo“

Es ist das Schlüsselprojekt, der Leuchtturm der „Grünen Schiene“: Nach Jahren der Planung wird nun das „LiNo“ zur Realität. Hinter dem Akronym für „Leben im Nordend“ verbirgt sich ein zweiteiliger Neubau entlang der Kleinen Weide, der zur neuen sozialen Mitte des Wormser Stadtteils werden soll. Darauf wurde sich jüngst beim Spatenstich am 10. April eingestimmt.

Beratung, Unterstützung und Impulse

„Das LiNo soll einen Ort der Begegnung im Stadtteil schaffen, an dem Menschen Beratung, Unterstützung und neue Impulse finden können“, so Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU). Dafür werde das künftige Quartierszentrum zum Herzstück des Hauses, in welchem die bestehenden sozialen Treffpunkte und Hilfsangebote im Nordend künftig gebündelt und ausgebaut werden sollen.

Im Quartierszentrum ist ein neues und offen gestaltetes Café vorgesehen. Das Stadtteilbüro der Caritas, das städtische Seniorencafé und die Spiel- und Lernstube des Caritasverbands finden im „LiNo“ ebenso ihr neues Domizil. Zudem wollen das Jobcenter und die Volkshochschule mit Beratungs- und Kursangeboten im Zentrum präsent sein, um im Schulterschluss von Stadt und Caritas die Bildungs- und Arbeitschancen der Menschen im Viertel zu verbessern, wie der OB betont.

Damit nicht genug: Im „LiNo“ baut die stadteigene Wohnungsbau GmbH ebenfalls 24 Mietwohnugen, allesamt sozial gefördert. Die neuen Wohnungen würden ermöglichen, umliegende Bestandswohnungen sanieren zu können, erklärt die Stadt. Im Außenbereich des „LiNo“ entsteht in der Mitte der beiden Gebäudeteile ein neuer Quartiersplatz, der zum Beispiel für kleinere Stadtteilfeste und das Quartierscafé genutzt werden kann.

Mehrere Projekte im Nordend parallel im Bau

Möglich wird der Neubau erst durch umfassende Finanzspritzen. Denn die Gesamtkosten für das Bauprojekt im Wormser Nordend taxiert die Stadt auf über 12,5 Millionen Euro, den Quartiersplatz noch nicht inbegriffen. Davon werden die Wohnungen von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) mit 5,1 Millionen Euro bezuschusst. Die Wohnungsbau GmbH werde voraussichtlich 2,2 Millionen Euro an Eigenmitteln einbringen.

Die reine Bauzeit für das „LiNo“-Gebäude beträgt laut Stadt rund zwei Jahre, die Fertigstellung kann 2027 erwartet werden. Parallel zu den „LiNo“-Bauarbeiten werden der Birkenweg, die Erlenstraße und der Spielplatz an der Nordendstraße umgebaut, schreibt das Quartiersmanagement der „Grünen Schiene“. Diese Maßnahmen werden ebenso über die „Grüne Schiene“ und die Städtebauförderung finanziert, zu 90 Prozent von Bund und Land.