So waren die Nibelungen-Festspiele: Veranstalter zieht Bilanz

16 Abende, über 23.000 Gäste, ausverkaufte Vorführungen, voller Heylshof: Der Veranstalter zeigt sich mit den Nibelungen-Festspielen überaus zufrieden. Die diesjährige Aufführung „See aus Asche“ sei sehr positiv angenommen worden.

So waren die Nibelungen-Festspiele: Veranstalter zieht Bilanz

„Hinter uns liegt eine Festspielzeit, wie sie schöner kaum sein könnte: ausverkaufte Vorstellungen, starke schauspielerische Leistungen und ein Publikum, das uns Abend für Abend mit seiner Begeisterung getragen hat.“ So fasste die Festspiel-Geschäftsführerin Petra Simon am Sonntagabend die Nibelungen-Festspiele 2025 gegenüber der Presse zusammen, kurz vor der Verleihung des Mario-Adorf-Preises und der letzten Aufführung.

Das diesjährige Festspielstück „See aus Asche“, geschrieben von Roland Schimmelpfennig und von Mina Salehpour inszeniert, wurde dabei von den Verantwortlichen in den höchsten Tönen gelobt. Die Nibelungensage: „sprachmächtig und ideenstark“ interpretiert. Der Gesellschaftsbezug: „klug reflektiert“ mit gegenwärtigen Themen wie dem Klimawandel oder der Frauenfeindlichkeit.

Außergewöhnliche Resonanz der Gäste

Das kam bei den 22.400 Zuschauern vor Ort und den Kritikern in den Medien offenbar ebenfalls gut an: Denn aus Sicht des Veranstalters können fast durchweg positive Rezensionen verzeichnet werden. „Es ist sehr, sehr außergewöhnlich, dass die Gäste nach dem Stück so intensiv darüber diskutieren, zusammenkommen und über die Welt nachdenken, in der wir leben“, findet der künstlerische Leiter Thomas Laue. „In diesem Jahr ist etwas ganz Besonderes entstanden.“

Schimmelpfennig und Salehpour würden als „kongeniales Duo“ zeigen, „dass inhaltlich anspruchsvolles und gesellschaftlich relevantes Theater und große Unterhaltung kein Widerspruch sein müssen“. Der Autor und die Regisseurin hätten dieses Jahr besonders gut zueinander gepasst, so Laue. Zu Schimmelpfennigs „anspruchsvollem und erzählstarkem“ Text habe Salehpour die richtigen Bilder setzen können.

Seltene Leistung der Schauspieler

Darüber hinaus sei ebenso das Ensemble herausragend gewesen: Die Schauspieler haben Laues Meinung nach in diesem Jahr eine „Wucht und Spielfreude an den Tag gelegt, wie man sie nur selten erleben würde“. Dass das Bühnenbild sehr anspruchsvoll war, schreckte die Schauspieler und Beteiligten hinter den Kulissen offenbar nicht ab: Zum Beispiel mussten 600 Tonnen Kies für jede Aufführung neu in Stellung gebracht werden.

Positiv spielt weiterhin mit ein: Alle 16 Vorführungen waren bereits vor der Premiere ausverkauft. Außerdem kamen nach Angaben von Festspiel-Prokurist Markus Reis über 4000 Besucher in den Heylshof, die ohne Ticket für die Aufführung die Festspielatmosphäre in der Stadt erleben wollten. „Dies ist ein großer Vertrauensbeweis des Publikums und zeigt, wie sehr die Festspiele inzwischen künstlerisch und kulturell, aber auch als gesellschaftliches Ereignis in der Region und darüber hinaus verwurzelt sind“, findet Intendant Nico Hofmann.

Keine Ausfälle, reibungsloser Ablauf

Auch wenn bis zuletzt gebangt wurde, ob das Wetter hält, konnten alle Aufführungen wie geplant stattfinden. Ohne größere Probleme sollen die 16 Abende laut Reis „technisch und organisatorisch ruhig“ verlaufen sein. Lediglich der Heylshof musste einmal wegen eines Gewitters kurzzeitig für neue Besucher gesperrt werden, während die Besucher im Park sicheren Unterschlupf finden konnten.

„Es ist voll aufgegangen, was wir geplant hatten“, sagt Laue. „Es zeigt uns auch, dass der Versuch, den wir immer zu pflegen versuchen, jedes Jahr was Neues zu schaffen, funktioniert.“ Dies gelte auch für das begleitende Kulturprogramm, etwa mit dem neu eingeführten Demokratie-Gespräch. „Das werden wir in den nächsten Jahren fortführen“, sagte Simon. Auch die Angebote für Kinder und Jugendliche seien ihrer Resonanz nach gut angekommen und von Eltern gelobt worden.

Für nächstes Jahr „wieder was ganz anderes“ wagen

Wie die Festspiele 2026 aussehen werden, wollten die Veranstalter noch nicht verraten. Laue sagte nur so viel: „Für nächstes Jahr planen wir wieder einmal etwas ganz anderes. Die Nibelungengeschichte ist nicht auserzählt.“

Die Nibelungen-Festspiele sind 2026 zwischen dem 17. Juli und 2. August angesetzt. Für den 30. Oktober 2025 ist die Preview angesetzt: Dann werde ein erster Einblick in die nächste Festspielzeit gegeben. Der Vorverkauf soll diesmal früher als sonst starten und am 31. Oktober 2025 beginnen.