Bei der diesjährigen IDO Breaking-Weltmeisterschaft in Magdeburg Anfang Oktober hat die Breakdance-Gruppe „PackerCrew“ den ersten Platz in der Kategorie „Crew“ belegt. Das berichten mehrere rheinhessische und schwäbische Medien, die Tanzschule Prinz Carl aus Worms und das Kulturwerk-Tanzzentrum Schwäbisch Gmünd. Die Crewmitglieder stammen dabei nicht nur aus Worms, sondern eben auch aus dem Kulturwerk-Tanzzentrum.
Deutsche Kreativität und südafrikanische Akrobatik
Zur Weltmeisterschaft in den Magdeburger Messehallen sollen über 600 Tänzer aus 15 Nationen angetreten sein. Die teilnehmenden Teams mussten zunächst eine dreiminütige Show präsentieren, die von sieben Juroren in den Kategorien Kreativität, Synchronität, Schwierigkeitsgrad und Ausdruck bewertet wurde. „Hier konnten wir ordentlich punkten, weil wir alle Erfahrung im Commercial Hip Hop-Tanz besitzen, was in Puncto Kreativität und Synchronität Vorteile birgt“, berichtet die Tanzschule Prinz Carl via Facebook.
Die vier stärksten Gruppen zogen am nächsten Tag in die Battle-Runden, bei denen zwei Teams abwechselnd tanzen. „Ab da war für zehn Minuten aller Freundschaft Ende. Unser Gegner war ein sehr starkes Südafrika im Battle um den großen Titel“, schreiben die Wormser weiter im Facebook-Post. „Das südafrikanische Team konnte vor allem durch überragende Akrobatik und Freezes bestechen. Unsere Stärke ist eher tänzerische Musikalität und Kreativität.“ Diese Stärke hat sich offenbar ausgezahlt, denn die Jury entschied einstimmig für Deutschland.
Viel Rückhalt aus der Nibelungenstadt
„Als bei der Siegerehrung die Nationalhymne gespielt wurde, konnten wir es kaum glauben“, berichtet Tänzer Nico Kacper. Gerrit Sürder, Trainer und Leiter der Wormser Tanzschule Prinz Carl, ergänzt: „Nicht nur Deutschland, sondern auch unsere Heimatstadt Worms auf globaler Bühne vertreten zu dürfen und dann auch noch zu gewinnen, macht mich unglaublich stolz. Nach all den Trainingsstunden, dem Schweiß, den Rückschlägen – diesen Pokal in der Hand zu halten, ist ein unbeschreibliches Gefühl.“
Auf Facebook bedankt sich die Tanzschule für die heimische Unterstützung: „Wir haben so viel Rückenwind bekommen aus der Nibelungenstadt, das gibt einem wirklich Kraft und Power.“ Dabei blickt das Team wohl schon ehrgeizig auf die nächsten Wettkämpfe: „Jetzt genug der Worte, heute ist Training.“
Einige Tänzer zu jung für Weltmeisterschaft gewesen
Pro Land durfte übrigens nur ein Team bei der WM antreten, das zuvor die Landesmeisterschaft gewonnen hatte. Die Wormser sollen diese mit ihrer „Foes of Gravity“-Crew gewonnen haben. Da aber einige der Tänzer unter 16 Jahre alt gewesen sein sollen und damit nicht an der WM antreten durften, ist es offenbar zur ungewöhnlichen rheinhessisch-schwäbischen Kooperation gekommen. Über Facetime, Videos und zahlreiche Telefonate konnte letztendlich die gemeinsame Show erarbeitet werden. Das WM-Team ist übrigens nach dem Sponsor „PackerCrew“ benannt.
Redaktioneller Hinweis: Merkurist hat Ende Oktober an die Tanzschule Prinz Carl zum Weltmeistertitel und zur Kooperation mit dem Kulturwerk-Tanzzentrum Schwäbisch Gmünd eine Presseanfrage gestellt. Die Anfrage blieb trotz Nachfrage bisher leider unbeantwortet.
