Das ist Ungewöhnliches für die Nibelungen-Festspiele 2026 geplant

Zum Vorverkaufsstart wurden erste Einblicke in die kommenden Nibelungen-Festspiele gegeben. Das Publikum soll im nächsten Jahr den Schauspielern ungewöhnlich nah kommen. Wie genau, zeigen wir euch hier.

Das ist Ungewöhnliches für die Nibelungen-Festspiele 2026 geplant

Ein Drama um die Burgunderprinzessin, die nach Siegfrieds Tod als Monarchin der Hunnen die Welt in Flammen setzen will: Bei den Nibelungen-Festspielen 2026 wird die nach Gerichtigkeit suchende Kriemhild im Mittelpunkt des Stücks stehen. „Die Hunnenkönigin“ wird vom Londener Theaterensemble „Les Enfants Terribles“ uraufgeführt.

Das Stück verspreche eine „theatrale Achterbahnfahrt“ und ein Spektakel mit viel Musik und publikumswirksamer Schauspielkunst zu werden, sagte Thomas Laue, der künstlerische Leiter der Festspiele, während des Previewabends zum Vorverkaufsstart am Donnerstag, 30. Oktober, im Theater Das Wormser.

Publikumsplätze auf der Bühne geplant

Mit den „Enfants Terribles“ gebe es bei den Nibelungen-Festspielen erstmals eine ausländische Interpretation der Nibelungensage, erklärte Laue. „In Zeiten, in denen alles enger wird, sollten wir den Blick weiter fassen und schauen, wie andere auf uns blicken.“ Dabei sei das Ziel von Laue und Intendant Nico Hofmann, jedes Jahr etwas anderes auf die Bühne bringen, was bei den Festspielen so zuvor noch nicht präsentiert wurde.

Dazu wolle man im nächsten Jahr Stühle für Zuschauer an ungewohnten Stellen platzieren. „Mit Sicherheit wird es Plätze auf der Bühne geben“, erklärte Festspiel-Geschäftsführerin Petra Simon. Wie genau Zuschauer dort Platz finden, werde aktuell noch mit den Bühnenbildnern besprochen. Doch auch die Zuschauer in den hinteren Reihen sollen den Schauespielern näher sein, als man denke, berichtet Laue.

Die beiden Regisseure James Seager und Oliver Lansley erklärten auf Englisch, das Publikum überraschen zu wollen. Dabei zeichneten sich „Les Enfants Terribles“ laut Laue für ihr musikalisches Theater aus, das auch Zirkuselemente, Magie und Puppenspiel einbinde und an die Theatertradition William Shakespeares anknüpfe. Das Londoner Ensemble habe auch Erfahrung mit anderen namhaften Theaterfestivals gesammelt, unter anderem dem Edinburgh Fringe Festival.

„Große Rachegeschichte“

Die Handlung, die von Lansley eigens für die Wormser Festspiele geschrieben wurde, soll nach dem Tod Siegfrieds einsetzen, als Kriemhild im Lager der Hunnen Monarchin wird. Die Zuschauer sollen Kriemhild dabei begleiten, wie sie zu einer der mächtigsten Frauen Europas wird und ihre Kraft auf der Suche nach Gerechtigkeit entfalten will. Dabei nehme das Festspielstück als Drama kein gutes Ende, wie Laue betonte: „Die Hunnenkönigin“ soll eine „große Rachegeschichte“ und ein „politisches Ränkespiel“ mit „ungewöhlicher Liebe“ und „schmutzigen Details“ sein. Kriemhild soll überdies entgegengesetzt der eigentlichen Nibelungensage wieder nach Worms zurückkehren.

Tickets für die nächste Festspielsaison (17. Juli bis 2. August 2026) können ab sofort gekauft werden. Sie sind je nach Kategorie für 29 bis 139 Euro erhältlich. Bis zum 24. Dezember, 12 Uhr, sind Tickets für die Vorstellungen am Sonntag, Montag, Dienstag und Mittwoch in allen Kategorien um 15 Prozent reduziert.

Nähere Informationen findet ihr hier.