So sieht der neue Gedenkort am Wormser Hauptbahnhof aus

Die Stadt Worms plant einen Lern- und Gedenkort für die Opfer der NS-Deportationen. Die besten Entwürfe werden nun ausgestellt.

So sieht der neue Gedenkort am Wormser Hauptbahnhof aus

In Worms soll ein neuer Lern- und Gedenkort entstehen, der an die Deportationen und die Verfolgung während der NS-Zeit erinnert. Dafür hatte die Stadt einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Die besten Entwürfe werden nun der Öffentlichkeit präsentiert.

Eine Jury hatte am 27. Juni die drei besten Konzepte für den geplanten Gedenkort ausgewählt. Den ersten Platz belegte der Entwurf „Der letzte Weg“ von George Issa und Przemyslaw Martyna:

Der Siegerentwurf sieht einen geschützten Raum zwischen vier bestehenden Bäumen vor. Dadurch soll die Deportation symbolisiert werden: „Geplant im Verborgenen, aber für viele nicht unsichtbar“, heißt es in der Beschreibung des Entwurfs. Zwei Wände sollen in abstrahierter Form einen Zug darstellen. Eine Wand nennt die Namen der Deportierten, die andere trägt Zitate, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbinden sollen. „Die Worte sind nicht nur sichtbar, sondern auch tastbar – sie lassen sich mit der Hand ertasten, begreifen, spüren“, so der Künstler weiter.

Auf Platz zwei landete die Arbeit „Blatt im Wind“ von Prof. Christian Heuchel:

Platz drei belegte der Entwurf mit dem Namen „Häuser“ von Michael Volkmer:

Zunächst früherer Güterbahnhof als Gedenkort geplant

Die Idee für einen zentralen Lern- und Gedenkort in Worms wird bereits seit 2009 diskutiert. Damals machte der „Zug der Erinnerung“ Station in der Stadt. Zunächst war das Gelände des früheren Güterbahnhofs als Standort vorgesehen. Da dieses aber nicht genutzt werden konnte, favorisieren die Beteiligten nun einen gut zugänglichen Ort am Wormser Hauptbahnhof.

Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU) bezeichnet das Projekt als „bedeutend“ und sagt dazu: „Die Schaffung des Lern- und Gedenkorts ist eine wichtige Maßnahme, um der Erinnerung an das dunkelste Kapitel der Wormser Geschichte endlich einen würdigen, zugänglichen und emotional ansprechenden Ort in Worms zu geben.“

Im nächsten Schritt soll nun geprüft werden, wie der Siegerentwurfs praktisch umgesetzt werden kann.

Ausstellung der Entwürfe am Neumarkt

Vom 14. bis 25. Juli werden die drei prämierten Entwürfe im SchUM Lab am Neumarkt in Worms ausgestellt. Interessierte können die Ausstellung zu folgenden Zeiten besuchen:

  • Montags von 10 bis 12 Uhr

  • Donnerstags von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr

  • Freitags von 10 bis 12 Uhr