Nach einer neuen EU-Verordnung darf seit dem 10. Februar UV-bestrahltes Mehlwurm-Pulver aus den Larven des Gelben Mehlwurms unter anderem in Teigwaren verarbeitet werden. Davon sind auch Backwaren betroffen. Doch was sagen die Bäcker in der Stadt und der Region dazu?
Klares Nein von Görtz
Bei der Bäckerei Görtz, die viele Filialen in Rheinhessen und auch in Worms betreibt, hat man eine eindeutige Meinung: „Unsere Backwaren werden ausschließlich aus regionalem Getreidemehl zubereitet. Unser Ziel ist es, Ihnen mit Liebe gebackene Produkte zu bieten, die nicht nur gut schmecken, sondern auch ein gutes Gefühl auslösen. Der Zusatz von Mehlwurmpulver passt nicht zu unserem Selbstverständnis.“
Auch Jürgen Dyrauf von der gleichnamigen Bäckerei in Alzey schließt die Verwendung des Mehlwurmpulvers aus: „Ich halte nichts von dem Zeug“, erklärt er der Wormser Zeitung. Die Verwendung könne abschreckend sein, weswegen er an den traditionellen Zutaten festhalten werde.
Neue Verordnung beschäftigt auch Wormser Kunden
Auch bei den Kunden scheint die neue EU-Verordnung offenbar ein großes Thema zu sein: In den vergangenen Tagen haben die Bäckerei Görtz vermehrt Anfragen zur Verwendung von Mehlwurmpulver in Backwaren erreicht.
Christina Beutel von Werner’s Backstube in Mainz berichtet ebenfalls von skeptischen Kundenanfragen: „Es wurden einige Anfragen per Mail gestellt, ob wir diese Zutat verwenden. Dabei war unser Eindruck, dass die Kunden damit ein Problem hätten.“ Letztlich stellt auch Werner klar, dass das Mehlwurm-Pulver in der eigenen Produktion nicht zum Einsatz kommen wird. „Wir wollen Traditionen bewahren und die neue Backzutat findet bei Werner’s Backstube sowie bei unseren Rezepturen keine Verwendung.“
Somit hat also keine der befragten Bäckereien vor, die Möglichkeiten der neuen EU-Verordnung zu nutzen. Hier produzierte Backwaren werden also weiterhin mehlwurmfrei bleiben.
