Am Dienstag (30. September) beginnt vor dem Landgericht Mainz der Prozess gegen einen 71-jährigen Mann. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seine an Demenz erkrankte Ehefrau in einer kleinen Gemeinde im Landkreis Alzey-Worms heimtückisch ermordet zu haben.
Laut Anklage fühlte sich der Mann trotz familiärer Unterstützung mit der Pflege seiner Frau überfordert. Deswegen soll er im Februar 2024 den Entschluss gefasst haben, erst seine Frau und dann sich selbst zu töten. Die Tat ereignete sich im gemeinsamen Einfamilienhaus.
Mehrere Schüsse auf die schlafende Frau
Zuerst soll der Angeklagte seiner Frau mehrere Schlaftabletten in den Kaffee gemischt haben, um sie ruhigzustellen. Als er sicher war, dass sie nicht mehr aufzuwecken war, habe er mit einer Langwaffe mehrere Schüsse auf ihr Herz abgegeben. Durch die Schüsse erwachte die Frau jedoch und gestikulierte mit den Händen. Daraufhin soll der Angeklagte nochmals geschossen haben.
Anschließend habe er seine Frau in den Arm genommen und gewartet, bis sie verstarb. Nachdem er eine Nachricht an seine Schwiegertochter verfasst hatte, schoss sich der Mann selbst in die Brust. Er überlebte aber trotz lebensgefährlicher Verletzungen durch eine Notoperation.
Der Prozess gegen den Mann beginnt um 9 Uhr vor der Großen Strafkammer. Es sind noch vier weitere Termine angesetzt.