Ein 31-jähriger Mann muss sich ab Dienstag (23. September) vor dem Mainzer Landgericht verantworten, weil er Ende März dieses Jahres zwei Tankstellen in Worms überfallen haben soll. Die Anklage lautet unter anderem auf besonders schwere räuberische Erpressung.
Räuber soll sich während der Tat entschuldigt haben
Konkret soll der Angeklagte die erste Tankstelle mit einem Messer betreten haben, um den Inhalt der Kasse zu verlangen. Als der Tankstellen-Mitarbeiter die Drohung zunächst nicht ernst genommen habe, habe der Räuber fünfmal mit dem Messer auf den Verkaufstresen eingestochen.
Daraufhin soll der Mitarbeiter die Kasse dann doch geöffnet und dem Angeklagten 200 bis 300 Euro übergeben haben. Beim Gehen soll der 31-Jährige zusätzlich Alkoholika gestohlen haben. Während der Tat habe der Angeklagte sich mehrfach bei dem Kassierer entschuldigt.
Noch in derselben Nacht sei der Angeklagte dann zu einer weiteren Tankstelle in Worms gegangen und habe auch dort Geld verlangt. Diesmal drohte er an, dem Kassierer „wehzutun“. Auch hier soll der Täter 300 Euro erbeutet haben. Zusätzlich habe er sechs Zigarettenschachteln, Feuerzeuge und diverse weitere Waren eingesteckt, bevor er gegangen sei.
Angeklagter stellt sich selbst
Beim ersten Überfall maskierte der Täter sich laut Staatsanwaltschaft erst im Tankstellenraum, beim zweiten soll er gar keine Maske mehr getragen haben. Wenige Tage darauf stellte der Angeklagte sich selbst bei der Polizei.
Sollte der Mann verurteilt werden, wird er wahrscheinlich ins Gefängnis müssen. Das Strafmaß für schwere räuberische Erpressung liegt in Deutschland in der Regel bei drei bis fünf Jahren Freiheitsstrafe, in Ausnahmefällen sogar mehr.
