SchUM-Stätten in Worms, Speyer und Mainz erhalten großes Lob

Die SchUM-Stätten in Mainz, Worms und Speyer haben beim jährlichen UNESCO-Monitoring großes Lob erhalten. Fachleute sehen in den Projekten bundesweite Vorbilder für Erhalt und Vermittlung.

SchUM-Stätten in Worms, Speyer und Mainz erhalten großes Lob

Die SchUM-Stätten in Worms, Mainz und Speyer haben beim jährlichen Monitoring durch ICOMOS Deutschland Anerkennung bekommen. Das geht aus einer Mitteilung des SchUM-Städte e.V. hervor. Expertin Brigitte Mang bezeichnete die erzielten Fortschritte beim Schutz, Erhalt und der Vermittlung als „bundesweite Positivbeispiele“.

Die Monitoring-Gruppe von ICOMOS, in der rund 70 Fachleute aus Disziplinen wie Denkmalpflege und Archäologie arbeiten, begleitet die Stätten seit ihrer UNESCO-Anerkennung im Juli 2021. Laut ICOMOS sollen die jährlichen Beratungen Konflikte im Vorfeld vermeiden und die kontinuierliche Weiterentwicklung sichern.

Projekte in Speyer, Mainz und Worms

Bei ihrem diesjährigen Besuch informierten sich die Fachleute in allen drei Städten über aktuelle Projekte. In Speyer standen die Sanierung der Westwand der mittelalterlichen Frauenschul sowie Pläne für neue Räume zur Vermittlung im Vordergrund. Diese sollen künftig Workshops und Führungen, besonders für Kinder und Jugendliche, ermöglichen.

In Mainz wurde der jüdische Friedhof „Judensand“ besichtigt, wo Grabsteine restauriert und eine neue Einfriedung umgesetzt wurden. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem derzeit im Bau befindlichen Besuchszentrum, das 2026 eröffnet wird und damit das erste seiner Art im SchUM-Welterbe sein wird.

Viel Bewegung in Worms

In Worms rückten die Sanierung von Synagoge und Mikwe in den Fokus. Im neugestalteten Synagogengarten soll künftig ein barrierearmer Steg Einblicke in die tausendjährige Geschichte des jüdischen Lebens geben. Zudem stellte man neue Ergebnisse der Kellerforschung in der Judengasse vor, die im Rahmen der SchUM-Kulturtage präsentiert werden.

Auch der jüdische Friedhof „Heiliger Sand“ sowie das geplante Besuchszentrum am Neumarkt wurden vorgestellt. Hier befindet sich unter anderem das „SchUM-Lab“, das nach umfangreicher Sanierung bereits für Workshops und Veranstaltungen geöffnet ist.

Positives Fazit der Monitoring-Expertin

Mang zeigte sich beeindruckt: „Es beeindruckt mich, mit welchem Engagement alle Beteiligten an den Projekten erfolgreich zusammenarbeiten.“ Besonders Maßnahmen, die im Synagogenbezirk Worms den Folgen des Klimawandels begegnen sollen, hob sie als Vorbild hervor. Mit den Besuchszentren in Mainz, Speyer und Worms sowie den neuen Vermittlungsangeboten entstünden zentrale Orte der Information und Bildung.

Die Expertin kommt zu einem positiven Urteil: Mit diesen Schritten werde der Schutz, Erhalt und die Vermittlung der SchUM-Stätten für künftige Generationen gesichert. Dafür sprach sie allen Beteiligten ihre Anerkennung aus.

Hintergrund

Als SchUM-Städte werden die oberrheinischen Städte Speyer, Worms und Mainz bezeichnet, die im Mittelalter wichtige jüdische Gemeinden bildeten.