So laufen die Bauarbeiten im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in Worms

Die Gerüste am ehemaligen Kaufhof sollen noch vor dem Weihnachtsmarkt verschwinden. Doch im künftigen „K32“ gibt es noch einiges zu tun, bis die ersten Mieter einziehen. Wir haben uns auf der Baustelle umgesehen.

So laufen die Bauarbeiten im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in Worms

Das Wormser Kaufhof-Gebäude verändert seit Februar dieses Jahres sein Aussehen: neue Fenster, neue Technik, neue Mieter und mehr Licht. Aus dem seit fünf Jahren leerstehenden Galeria Kaufhof wird das „K32“, das auf rund 5000 Quadratmetern Mietfläche künftig verschiedene Branchen vereinen soll. Der Starnberger Projektentwickler „Ehret + Klein“ hat nun auf der Baustelle über den aktuellen Baustand informiert.

Im Erdgeschoss sind die Arbeiten am weitesten fortgeschritten, zeigt Amir Hamza, der Projektleiter. Derzeit folgen die Lüftungs- und Elektroarbeiten für den neuen rund 1280 Quadratmeter großen Rewe-Markt, zuletzt wurde der Estrich fertig. Im ersten Quartal nächsten Jahres soll die Fläche an Rewe übergeben werden, der sich daraufhin bis zur Eröffnung mit seinem Interieur einrichten müsse.

Mietersuche läuft weiterhin

Währenddessen werde für die Obergeschosse und das Dachgeschoss weiter nach gewerblichen Mietern gesucht, erklärt Lehr. Derzeit gebe es eine Handvoll Anfragen, die unterschiedlich fortgeschritten seien. Die einzelnen Mietflächen können von 300 bis 2400 Quadratmeter reichen. „Wir sind ziemlich frei, auf die Bedürfnisse der Nutzer einzugehen“, so der Pressesprecher. Denn eine feste Ausgestaltung der Obergeschosse gebe es noch nicht.

Für das erste Obergeschoss gebe es vielversprechende Mietergespräche für ein Fitnessstudio, das eventuell auch einen Wellnessbereich umfassen wird, verrät Hamza. In den beiden weiteren Etagen könnten offene Co-Working-Bereiche, Einzelbüros, aber auch Arztpraxen oder Physiotherapeuten einen Platz finden. Im Dachgeschoss sei zudem eine Gastronomie vorgesehen, die die Dachterrasse mit Domblick nutzen könnte.

Im Untergeschoss entstehen laut Lehr eine Tiefgarage mit 33 Stellplätzen, ein Fahrradkeller und Lagerräume für die Mieter der Büros. Die Tiefgarage werde dabei keine klassische Einfahrt, sondern einen Autoaufzug haben, für den der Aufzugsschacht bereits ausgehoben sei.

Neue Fenster eingesetzt

Die Obergeschosse sollen 2026 bezugsfertig ausgebaut sein. Dabei will Ehret + Klein mehr Tageslicht in die Etagen bringen, erklärt Vorstandsmitglied Samira Pichler. So werden die alten Fensteröffnungen wieder reaktiviert.

Dazu wurden in den letzten Wochen die Fenster eingesetzt. Doch von außen sieht man noch nicht alle davon. An der Kämmererstraße und Am Römischen Kaiser muss die Fassade vor den Fenstern abgetragen werden, weil in der Kaufhof-Zeit die Fensteröffnungen verdeckt wurden. Das Baugerüst könnte laut Hamza nach Abschluss der Fenster- und Fassadenarbeiten noch vor dem Weihnachtsmarkt abgebaut werden, wenn das Wetter stimme.

So viel Bausubstanz wie möglich erhalten

Insgesamt wolle Ehret + Klein so viel Bausubstanz wie möglich erhalten, um Ressourcen zu schonen, wie die Projektverantwortlichen erklären. Dies gelinge im Wormser Kaufhof besser als in anderen Kaufhof-Gebäuden, da die Bausubstanz hier in einem guten Zustand sei. So konnte beispielsweise die abgebrochene Bausubstanz gereinigt und zum Verfüllen wiederverwendet werden, erläutert Lehr. Auch habe man die neuen Fenster an der Schlossergasse in die bestehenden Fensterrahmen eingesetzt, ohne die Fassade aufzubrechen.

Die ehemaligen Wegeleiter in die einzelnen Kaufhaus-Abteilungen, die man an manchen der Säulen sieht, könnten womöglich zumindest teilweise erhalten werden, überlegt Pichler. Die gesamte Gebäudetechnik und Elektronik aus den 60ern Jahren mussten hingegen laut der Vorständin erneuert werden. Ebenso wurde die Rolltreppe durch ein Treppenhaus ersetzt, das mit einem Kran ins Gebäude gehoben wurde (wir berichteten). Künftig gibt es zwei Aufzüge und drei statt zwei Treppenhäuser im Haus.