Parken im Freien soll in Worms teurer werden

Der Wormser Stadtrat sollte die geplante Gebührenerhöhung an Parkflächen mit Parkautomat in der Innenstadt eigentlich nur zur Kenntnis nehmen. Stattdessen wurde scharf diskutiert.

Parken im Freien soll in Worms teurer werden

Wer in der Wormser Innenstadt auf öffentlichen Flächen parken möchte, zahlt ab April höhere Preise am Parkscheinautomat – ein Umstand, der im Stadtrat Diskussionen hervorrief. Vor allem der FDP-Fraktion geht die geplante Erhöhung zu weit. Doch was genau steht bevor?

Was Parken ab jetzt kostet

Die Parkhausbetriebs GmbH hat beschlossen, ab dann die Gebühren für das Parken im Freien zu erhöhen. Konkret geht es um die Tarifzonen 1 und 2.

Die Parkgebühren fallen dann folgendermaßen aus:

Tarifzone 1 (Mindestparkzeit 15 Minuten)

  • 15 Minuten kosten 0,50 Euro (Erhöhung um 0,20 Euro)

  • 30 Minuten: 1,00 Euro (Erhöhung um 0,20 Euro)

  • 60 Minuten: 2,00 Euro (Erhöhung um 0,30 Euro)

  • 90 Minuten: 3,00 Euro (Erhöhung um 0,50 Euro)

  • 120 Minuten: 4,00 Euro (Erhöhung um 1,00 Euro)

Das ergibt im Mittel eine Erhöhung um 23 Prozent.

Tarifzone 2 (Mindestparkzeit 30 Minuten):

  • 30 Minuten kosten 0,50 Euro (keine Erhöhung)

  • 60 Minuten: 1,00 Euro (Erhöhung um 0,20 Euro)

  • 90 Minuten: 1,50 Euro (Erhöhung um 0,40 Euro)

  • 120 Minuten: 2,00 Euro (Erhöhung um 0,60 Euro)

Das ergibt im Mittel eine Erhöhung von 19 Prozent.

Tagestarif:

  • 4,00 Euro (Erhöhung um 1,00 Euro)

Als Grund für die Erhöhung gibt der Parkhausbetrieb die Haushaltskonsolidierung an. Zudem verweist er darauf, dass die Parkgebühren auf öffentlichen Innenstadtflächen seit 2013 nicht mehr erhöht wurden.

Außerdem gibt die Parkhausbetriebs GmbH an, mit dieser Maßnahme dafür sorgen zu wollen, dass das Parken auf freien Flächen weiterhin teurer sei als in Parkhäusern. Weil dort die Gebühren ebenfalls erhöht wurden (wir berichteten), müsse man nun draußen nachziehen. Denn es entspreche schließlich dem Mobilitätskonzept der Stadt, weniger Parkplatzsuchverkehr in der Stadt zu haben und parkende Autos wenn möglich in Parkhäusern unterzubringen.

Stadtrat streitet um Gebührenerhöhung

Dieser Argumentation folgten am Mittwoch im Stadtrat auch die SPD- und die CDU-Fraktion. Aus der FDP-Fraktion hingegen gab es Kritik an dem Vorhaben. Die Erhöhung sei zu stark, in Alzey etwa könne man günstiger parken. Außerdem sprach Jürgen Neureuther von einer „autofeindlichen Politik“ und argumentierte, dass der Handel so Nachteile erleide.

SPD-Fraktionsmitglied Alexandra Zäuner hielt ihm entgegen, dass es mittlerweile Untersuchungen gäbe, die gegen einen Zusammenhang zwischen schlechtem Kaufverhalten in Innenstädten und Bemühungen um Verkehrsberuhigung sprächen. Zudem dürfe Busfahren nicht teurer sein, als mit dem Auto in die Stadt zu kommen, wenn man auch den ÖPNV stärken wolle.