Millionenförderung endet: Wie geht es weiter mit „Worms wird WOW!“?

„Worms wird WOW!“ soll die Wormser Innenstadt beleben und stärken. 2025 stellt sich jedoch die Frage, wie es mit der Initiative weitergeht. Ein Gespräch mit dem Stadtmarketing und dem Citymanagement.

Millionenförderung endet: Wie geht es weiter mit „Worms wird WOW!“?

Der Kaufhof in der Kämmererstraße steht aktuell noch leer – jedoch soll Rewe als erster Mieter demnächst in die Großimmobilie von Ehret + Klein einziehen. Mit dem Wegfall des großen Wormser Kaufhauses wird jedenfalls deutlich, dass auch die Nibelungenstadt vom Wandel in der Handelswelt und dem stärker gewordenen Online-Handel nicht unwesentlich betroffen ist. Daher wird intensiv daran gearbeitet, die Stadt für die Zukunft fit zu machen.

Diese Projekte hat „Worms wird WOW!“ umgesetzt

„Die Schließung war für uns ein Schlüsselmoment“, reflektiert Helmut Emler, 1. Vorsitzender des Wormser Stadtmarketingvereins: „In Folge gründeten die IHK, das Stadtmarketing und die städtische Wirtschaftsförderung einen Arbeitskreis.“ Eine Vision der „Wormser Innenstadt von morgen und übermorgen“ entstand, die seitdem als Handlungsgrundlage gilt. Fördermittel in Millionenhöhe von Land und Bund machen die Umsetzung diverser Maßnahmen möglich. Die Innenstadt-Initiative „Worms wird WOW!“ soll dabei seit Oktober 2022 die Entwicklung nach außen flankieren, dafür an Bord: Jonas Volz, Kommunikationsmanager im „City-Hub“.

Volz und Emler blicken im Merkurist-Gespräch zufrieden auf die bisherigen rund zwei Jahre „Worms wird WOW!“. „Wir haben die Köpfe nicht in den Sand gesteckt. Wer hier behauptet, es würde in Worms nichts passieren, liegt schlicht falsch“, bilanziert Emler. Die Projektliste, die Volz zur Hand hat, ist vielfältig: „Worms wird WOW!“ belebt beispielsweise mit Projekten wie dem „Sprungbrett Worms“ oder dem „Kunst.Lokal“ einzelne Leerstände, etablierte neue Events wie die „Wormser Weinmeile“ oder „Musik am Gammi“ und platzierte so manchen „Hingucker“ wie die WORMS-Buchstaben am Ludwigsplatz und das sagenhafte Hagenwandbild am Dom Hotel, das übrigens in diesem Jahr nach einem Brand am Gebäude wieder neu installiert werden soll.

Auch das Leerstandsmanagement, die Passantenzählungen und das Citymanagement sind Kinder von „Worms wird WOW!“. Bisher wurden außerdem eine City-App finanziell unterstützt, kostenloses Busfahren an besonderen Einkaufstagen finanziert und mit den Einzelhändlern Shopping-Aktionen wie „Dein Style in Worms“ initiiert. Nicht zuletzt seien Konzepte erarbeitet worden – zum Beispiel zur „KW“, der Wilhelm-Leuschner-Straße. Insgesamt habe sich in den letzten Jahren der Austausch zwischen den Akteuren deutlich verbessert, konstatiert der Kommunikationsmanager. „Worms wird WOW!“ soll zudem die Möglichkeit geboten haben (und bieten), Neues und Innovatives auszuprobieren – wie zum Beispiel die erfolgreiche Weinmeile.

Was nun mit weniger Fördergeld geplant ist

Nach dem „Worms wird WOW!“-Start in 2022 endet im August die Bundesförderung von rund 2,7 Millionen Euro, eine weitere Landesförderung von rund 450.000 Euro springt ein. Wofür sollen die Landesgelder konkret verwendet werden? Der Stadtmarketing-Chef und Volz können das momentan nur skizzieren, da im Februar weitergehende Abstimmungen erfolgen. Grundsätzlich wolle man die Augen nach weiteren Fördermöglichkeiten offenhalten, so Emler.

„Für die Zukunft muss die Innenstadt erlebnisorientiert gestaltet werden“, erklärt der Stadtmarketing-Vorsitzende. Die Innenstadt von Morgen und Übermorgen solle eine „multifunktionale“ sein, eine mit einem „ausgewogenen und kundenorientierten Einzelhandel und Gastronomie“. Dabei sollen das Sozialwesen, die Digitalisierung, Stadtbegrünung, Kunst, Kultur und Marketing die Flanken der Innenstadt-Entwicklung bilden. Das Leerstandsmanagement soll darüber hinaus digitaler werden. „Die Innenstadt muss Aktivitäten schaffen, Begegnungen ermöglichen und Aufenthaltsqualität zum Flanieren, Erleben, Sitzen und Verweilen bieten.“

Außer auf der Belebung der KW soll ein Schwerpunkt der Initiative in Zukunft darauf liegen, generationenübergreifende Angebote in der Innenstadt zu schaffen. Dabei soll das Thema Nibelungen eine große Rolle spielen. Unter anderem seien Spielgeräte sowie ein Besucherleitsystem mit „Drachenfüßen“ und audiovisuellem Guide angedacht, verrät Emler.