Rheinhessen soll größere Hotels bekommen

Die IHK für Rheinhessen hat mit Partnern in Worms ihre neue Hotelmarktanalyse vorgestellt. Dabei kam heraus: Die Region braucht mehr Hotelbetten – aber in Spezialhotels.

Rheinhessen soll größere Hotels bekommen

„Enormes touristisches Potenzial, aber zu wenig passende Hotels“: So lautet das gemeinsame Fazit der neuesten Hotelmarktanalyse, die die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK) am Montag gemeinsam mit ihren Partnern in Worms vorgestellt hat. Mitgearbeitet haben die Rheinhessen Touristik GmbH, Mainzplus-Citymarketing sowie Wirtschaftsförderungen der Städte Alzey, Ingelheim und Worms.

Größere und innovativere Hotels gefragt

Doch was bedeutet das für die Region? Laut einer Mitteilung der IHK haben Untersuchungen klar gezeigt, dass Betten in Rheinhessen und der VG Rhein-Nahe nachgefragt werden. Doch das Angebot habe Lücken. „Gäste kommen nach Rheinhessen, finden aber häufig nicht das passende Hotel“, fasste Christian Halbig, Geschäftsführer der Rheinhessen-Touristik GmbH, bei der Vorstellung zusammen.

Gebraucht werden den Analyseergebnissen zufolge Aktivhotels, Budget-Design-Hotels, Wellness- und Boutiquehotels – und die seien in Rheinhessen unterrepräsentiert. „Damit bleibt wertvolles Potenzial ungenutzt“, so Halbig. „Aktuell verlieren wir Wertschöpfung an andere Regionen. Wir müssen handeln und größere, besser positionierte Hotels in der Fläche schaffen.“ Nur so könne man die Aufenthaltsdauer der Touristen in der Region verlängern und die Nachfrage über das ganze Jahr hinweg sichern.

Dafür brauche es jedoch „die Politik als Möglichmacher“, erklärte der Geschäftsführer der IHK für Rheinhessen Florian Steidl. Dringend nötig seien schnellere Verfahren, gezielte Förderungen und eine strategische Ansiedelungspolitik. „Rheinhessen ist stark, aber wir könnten noch stärker sein, wenn wir den Mut haben, diese Angebotslücken zügig zu schließen“, führte Steidl aus.

Analyse sieht Potenzial für mindestens vier bis sechs größere Hotels

Mainz sehen die IHK und ihre Partner als Zugpferd, kleinere Orte könnten allerdings in Sachen Tourismus oft nicht mithalten. Die Betriebe seien oft zu klein und die Konzepte zu alt. Werde „in die Fläche investiert“, könnten auch ländlichere Regionen gestärkt werden.

Aktuell gibt es in Rheinhessen 235 Beherbergungsbetriebe mit insgesamt rund 16.500 Betten. Laut der Analyse könnte der Markt kurzfristig vier bis sechs neue Hotels mit jeweils etwa 120 Zimmern aufnehmen. Bei positiver Marktentwicklung wären weitere Betriebe möglich. Die IHK und ihre Partner empfehlen, eine Taskforce Hotelentwicklung Rheinhessen zu gründen, um den Bau innovativer Hotels weiterzuverfolgen.