Neues Café eröffnet in der Wormser Innenstadt

Im November ist es soweit: Hanna Groebe (27) eröffnet in der Wormser Hafergasse ihr Café „jireh“. Mit uns hat die Inhaberin über das Konzept für ihren kleinen Laden gesprochen.

Neues Café eröffnet in der Wormser Innenstadt

Angefangen habe alles mit ihrer Begeisterung für Naturwein, erzählt Hanna Groebe gegenüber Merkurist. Die 27-Jährige eröffnet bald in der Wormser Innenstadt das Café „jireh“, wo sie auch Naturwein verkaufen wird.

Von Mainz nach Worms

Ihre Leidenschaft für ungeschwefelte Weine und die Arbeit in der Gastronomie allgemein hat Groebe in Mainz entdeckt, wie sie sagt. Während ihres Psychologie-Studiums jobbte sie dort in Restaurants und Cafés, zum Beispiel im „Lille Hus“ in der Mainzer Altstadt. Der Nebenjob gefiel ihr so gut, dass es sie nach ihrem Bachelor Vollzeit in die Gastro-Branche zog: Zusammen mit Paul Schmiel arbeitete sie dann im gerade neu eröffneten Restaurant „Pankratz“ in Mainz-Hechtsheim, wo regionale Naturweine zu den Tasting Menüs gereicht wurden. Groebe war dort als Restaurantleitung tätig – und der Gedanke, irgendwann Naturweine in ihrem eigenen Laden anzubieten, ließ sie nicht mehr los.

Nachdem sie in diesem Jahr nach Worms gezogen war, schien die Zeit reif, das eigene Lokal in Angriff zu nehmen. Als Groebe beim Italiener Bottega dei Sapori in der Wormser Hafergasse erfuhr, dass das Restaurant in größere Räume wechseln wolle, nutzte sie ihre Chance: Sie fragte bei den Vermietern an, ob sie sich auch ein Café an dieser Adresse vorstellen könnten – „und dann ging plötzlich alles ganz schnell“.

Der Mietvertrag konnte Anfang August 2024 unterschrieben werden. In der Zwischenzeit hatte sich außerdem die Initiative „Worms wird wow“ entschlossen, Groebes Projekt zu fördern. Der Zusammenschluss aus Vertretern der Stadt Worms, des Stadtmarketing Nibelungenstadt Worms e. V. und der IHK Rheinhessen fand offenbar, dass ihr vom Naturwein inspiriertes Café eine lohnenswerte Neuerung für die Stadt wäre.

Was Naturwein und Kaffee verbindet

Aber warum ein Café mit Weinverkauf statt einer Bar? Groebe ist mittlerweile auch leidenschaftliche Bäckerin, wie sie erzählt. Den Naturwein gebe es darum auch nur in Flaschen und ausschließlich zum Mitnehmen, dennoch habe die Philosophie dahinter ihr Café-Konzept stark beeinflusst.

Groebe bietet nach eigenen Angaben „Specialty Coffee“ an, also Kaffee mit transparenten Lieferketten und fairer Preisgestaltung. „Es geht dabei auch darum, das Handwerk ins Kaffeemachen zurückzuholen – ganz ähnlich zum Naturwein, wo man ja auch mit ganz viel Zeit arbeitet und die Trauben natürlich vergären lässt“, sagt die 27-Jährige. Der Kaffee sei dann in der Regel heller geröstet und habe eine größerer Frische, mehr Facettenreichtum.

Zum Kaffee sollen Kuchen und Cookies serviert werden, auch hausgemachte Sandwiches wird es im „jireh“ geben. Anders als beim Wein könne man die Getränke und Speisen vor Ort verzehren, allerdings werde alles in dem kleinen Café auch „to go“ angeboten. Geöffnet werde der Laden vorerst immer von Donnerstag bis Samstag sein, langfristig wolle Groebe die Öffnungstage ausweiten.

Eine kleine Generalprobe für das „jireh“ hat am Mantelsonntag (27. Oktober) bereits stattgefunden. Groebe durfte ihr Café an diesem Tag als Pop-up öffnen. Einige Stunden schenkte sie an diesem Tag Wein und Kaffee aus, verkaufte süße Backwaren und Sandwiches. Der DJ Jani Versace legte dazu auf. „Es war so schön“, erzählt Groebe. „Die Leute standen Schlange, die ganze Gasse war knallvoll.“ Nun freue sie sich umso mehr darauf, bald regulär zu öffnen. Noch stehe der Zeitpunkt nicht ganz fest, weil Groebe auf Lieferungen warte. Aber Mitte bis Ende November solle es losgehen.