Wer ein Auto besitzt, der muss außer den Kosten für die Steuer und Reparaturen oft auch beim Tanken tief in die Tasche greifen. Obwohl die Sprit-Kosten aktuell eher moderat sind, gibt es jedoch teils riesige Unterschiede bei den Preisen an der Anzeigetafel. Außer der Tageszeit kommt es dabei vor allem auf den Tankstellen-Anbieter an. Nun melden sich Leser, die sich über besonders starke Preisschwankungen beziehungsweise Preisunterschiede aufregen. Als Beispiel dafür dient ihnen ein Post aus der Gruppe „Worms – Meine Stadt“ aus dem letzten Jahr.
Ärger über Preise
Dort hatte ein User zwischen einer Shell-Tankstelle in Worms und einer Globus-Tankstelle im nahegelegen Bobenheim-Roxheim zur selben Zeit einen riesigen Preisunterschied von 32 (!) Cent pro Liter ausgemacht. „Die Preise bei der Shell in Worms sind eine Frechheit. Bei so etwas bin ich nachtragend“, kommentierte der User damals aufgebracht. Zudem fügte er ein Foto mit den Benzinpreisen der Tankstelle in Worms und einen Screenshot aus einer App mit den Globus-Preisen an. Die Reaktionen auf den Post mit dem Preisunterschied reichten von „heftig“ über „fürchterlich“ bis hin zu „Sauerei“.
Aber warum schwanken die Preise von Anbieter zu Anbieter, in diesem Fall von Shell und Globus, eigentlich so stark? Merkurist fragte die beiden Tankstellen-Betreiber an. Ein Anbieter wollte sich dabei aber nicht in die Karten schauen lassen. So teilte eine „Spokesperson“ von Shell mit, „dass wir uns allein schon aus kartellrechtlichen Gründen nicht zu unserer Preisstrategie äußern“. Anders sieht es hingegen bei der Globus-Gruppe aus, deren eigentliches Geschäft die Lebensmittel-Märkte sind.
Auf Anfrage teilt hier der „Leiter Tanken & Waschen“, Nils Behrens, mit, dass es das Ziel von Globus sei, an jedem Standort der „Local Hero“ zu sein. Die Tankstellen seien dafür ein wichtiger Bestandteil, an denen man Kraftstoffe preisgünstig anbiete. „Mit der Umstellung auf reine, bargeldlose Automatentankstellen, die rund um die Uhr geöffnet sind, erzielen wir einen Kostenvorteil, den wir konsequent an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben“, erklärt Behrens die Preisstrategie. Kurzum: Mann wolle in der Region der jeweiligen Markthalle der preiswerteste Anbieter sein.
Dabei würden die Preise an den Globus-Tankstellen vollautomatisch eingestellt und sich an den günstigsten Mitbewerbern im Einzugsgebiet der Markthalle orientieren. „Je nachdem wie häufig diese ihre Preise ändern, reagieren wir entsprechend“, so Behrens. In der Regel erfolgten daher Preisänderungen sechs bis zehn Mal täglich. Und somit bleibt den Autofahrern nur, die Preise zu vergleichen – falls man nicht gerade darauf angewiesen ist, unbedingt sofort tanken zu müssen.
