Stände auf dem Wormser Wochenmarkt: Das Steinofenbrotmobil

Schon über ein Jahrzehnt kommt das „Steinofenbrotmobil“ auf den Wormser Wochenmarkt. Doch wie kam es zu der Idee des Backwagens und was genau wird angeboten? Ein Gespräch mit Betreiber Ulrich Löhn.

Stände auf dem Wormser Wochenmarkt: Das Steinofenbrotmobil

Auf dem Wochenmarkt in Worms gehört das Steinofenbrotmobil „langsam zum Inventar“, wie Betreiber Ulrich Löhn sagt. Seit 12 Jahren bieten der 64-Jährige und seine Frau Yvonne (45) hier gemeinsam frische Backwaren an – „meine Frau ist die Chefin, ich bin ihr Mitarbeiter“.

Natursauerteigbrot als Markenzeichen

Immer donnerstags und samstags steht der Wagen der Löhns auf dem Marktplatz bereit. Im Angebot hat das Ehepaar dann Natursauerteigbrot. „Da ist außer Mehl, Wasser und etwas Salz nichts drin, keine E-Stoffe oder Konservierungsstoffe, keine Backtriebmittel“, erklärt der 64-Jährige. Außerdem gebe es regelmäßig Kümmelbrot und Walnussbrot und weitere Backwaren.

„Das Besondere ist bei uns, dass wir den Backofen dabei haben und frische Sachen vor Ort vor den Leuten backen“, erzählt der 64-Jährige weiter – etwa Brezeln, Knoblauchbrot und Flammkuchen. Für den Marksamstag habe er sich außerdem etwas Besonderes einfallen lassen: Nach Mainzer Vorbild hat Löhn an seinem Stand in Worms ein Marktfrühstück eingeführt. Das heißt, samstags gibt es beim Steinofenbrotmobil auch Fleischwurst, Weißwurst, Rindswurst und Spießbraten.

„Gaudi am Stand“

Das Angebot werde in Worms gut angenommen. Löhn könne sich nun kaum mehr in die Zeit zurückversetzen, als das Ehepaar aus Feilbingert hier neu war und Fuß zu fassen versuchte. „Anfangs war es schwer, aber nach ein paar Monaten fing es an zu brummen“, sagt Löhn. „Dann war der Bann gebrochen.“

Die Hauptsache ist nach Meinung des Betreibers, dass man mit den Marktbesuchern Spaß habe: „Unser A und O ist Gaudi am Stand und Freundlichkeit. Wir sind mittlerweile mit 90 Prozent unserer Kunden per Du.“

Über seine Freude am Umgang mit Menschen sei Löhn überhaupt erst an das Brotmobil gekommen. Der Bäcker in seinem Heimatort habe ihm empfohlen, das zu machen, weil er doch so gut mit Menschen könne. Dieser Bäcker aus Feilbingert war auch der erste Lieferant der Löhns, mittlerweile hat er allerdings geschlossen. Nun bezieht das Ehepaar die Backwaren von der Handwerksbäckerei Deubel in Kriegsfeld.

Für dieses Jahr erhofft sich Löhn, dass das Steinofenbrotmobil ab März auch dienstags auf dem Obermarkt zu finden sein wird, weil dort viel Durchgangsverkehr herrsche. „Das hängt aber davon ab, wie viele Stände Interesse haben, da rüber zu ziehen“, so der 64-Jährige.