So hilft die „Goldnetzmethode“ jetzt den Wormser Frauen

Die in Deutschland noch relativ neue Goldnetzmethode hilft bei der Behandlung starker Regelschmerzen. Jetzt wird sie auch im Klinikum Worms angewandt.

So hilft die „Goldnetzmethode“ jetzt den Wormser Frauen

Etwa zehn Prozent aller Frauen leiden an einer zu starken Regelblutung. Dies kann zum einen den Alltag beeinträchtigen, zum anderen gesundheitliche Folgen wie Eisenmangel und Blutarmut nach sich ziehen. Die Goldnetzmethode soll den Patientinnen nun helfen. In Worms wird die Behandlungsmethode immer häufiger verwendet.

So funktioniert die Goldnetzmethode

Die Goldnetzmethode, auch NovaSure-Methode oder Endometriumablation genannt, ist ein medizinisches Verfahren zur Behandlung von starken Regelblutungen. Dabei spielt ein kleines mit Gold beschichtetes Netz die zentrale Rolle. „Dieses Netz wird über einen dünnen Katheter in die Gebärmutter geführt, wo es sich schließlich entfalten und so der individuellen Gebärmutterhöhle anpassen kann“, erklärt PD Dr. Martin C. Koch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Worms. Im nächsten Zug wird das Instrument durch Hochfrequenzstrom erhitzt. Durch die Hitze wird die Gebärmutterschleimhaut verödet, dabei läuft für etwa 90 Sekunden hochfrequente Energie durch die Goldnetzelektrode und das entfernte Gewebe wird abgesaugt.

Da die Operation gänzlich ohne Schnitte erfolgt, kann der Eingriff ambulant als Alternative zu einer Gebärmutterentfernung durchgeführt werden. Das bringt den Vorteil, dass die Patientinnen noch am selben Tag wieder nach Hause können. Allerdings ist eine Abholung nötig, da eine Narkose für den Eingriff erforderlich ist.

Für diese Frauen eignet sich die Methode (nicht)

Für die Operation sind eine Gebärmutterspiegelung und eine Ausschabung erforderlich, um bösartige Zellveränderungen auszuschließen. Für Frauen mit Kinderwunsch oder Schwangere kommt die Goldnetzmethode daher nicht infrage. Auch strukturelle Veränderungen der Gebärmutter wie ausgeprägte Myome (gutartige Tumore aus Muskelzellen) oder eine geteilte Gebärmutter schließen eine Behandlung aus. Außerdem kann die Methode nicht angewandt werden, wenn der Verdacht auf eine Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut besteht oder Infektionen, zum Beispiel der Harnableiter oder des Beckens, vorliegen.

„Auch, wenn sich diese Liste an Ausschlusskriterien lang anhört, ist die Goldnetzmethode für den Großteil der Frauen, die keine Kinder mehr möchten, hervorragend geeignet“, so PD Dr. Koch. Ein Vorteil der Methode sei deshalb ihre breite Anwendbarkeit. Sie könne unabhängig von vorherigen Behandlungen und auch unabhängig vom Zyklus eingesetzt werden. Auch bei Hochrisikopatientinnen sei die Goldnetzmethode geeignet, sofern eine Narkose möglich ist.

Studien zeigen hohe Erfolgsrate

Bisherige Studien zeigen, dass die Goldnetzmethode deutliche Erfolge erzielen konnte: Bei den meisten Patientinnen stoppt die zu starke Blutung komplett. Sehr wenige Frauen haben noch minimale Blutungen nach der OP oder müssen den Eingriff wiederholen.

Aufgrund der speziellen dreieckigen Form des Goldnetzes werde auch der schwer erreichbare Bereich der Eileiterabgänge behandelt, was zu einer sehr hohen Erfolgsrate führe, so PD Dr. Koch. Zudem lindere die Methode Menstruationsschmerzen und prämenstruelle Beschwerden. So könne man den Patientinnen in Worms zu einer deutlich besseren Lebensqualität verhelfen.