Bunte Flaggen am Wormser Marktplatz: Wie die Stadt Worms mitteilt, sollen zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (kurz IDAHOBIT*) am Samstag zehn neue „Pride Progress“-Flaggen entlang der Petersstraße gehisst werden. Damit wolle die Stadtverwaltung ein „starkes Zeichen für Vielfalt und Menschenrechte“ setzen.
Die sogenannte „Pride Progress“-Flagge ergänzt den bekannten Regenbogen um zusätzliche Farben für trans*, inter* und BIPoC-Communitys – die Abkürzung für „Black, Indigenous, People of Color“, also Schwarze, Indigene und Menschen, die nicht als Teil einer weißen Mehrheitsgesellschaft wahrgenommen werden und deshalb Rassismus ausgesetzt sind. Die Gleichstellungsstelle habe die neuen Flaggen angeschafft, um die Sichtbarkeit queerer Communitys zu stärken und die Abbildung noch inklusiver zu machen.
„Aufgabe als Stadt, Haltung zu zeigen“
„Gerade jetzt, wo queerfeindliche und antifeministische Stimmen – national wie international – wieder lauter werden, ist es umso wichtiger, klare Zeichen zu setzen“, erklärt Melanie Schiedhelm, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Worms. Wer queere Menschen angreife, greife auch Frauenrechte, Gleichstellung und zentrale demokratische Grundwerte an.
Auch Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU) bezieht klar Stellung: „In einer Zeit, in der queerfeindliche Tendenzen in Gesellschaft und Politik wieder zunehmen, ist es unsere Aufgabe als Stadt, Haltung zu zeigen.“ Worms stehe klar gegen jede Form von Diskriminierung und für eine „offene, solidarische Kommune, in der alle Menschen sicher und frei leben können“.
Büchertisch in der Jugendbücherei
Zusätzlich zur Flaggenhissung kündigt die Stadt auch eine Aktion für Kinder an: Ab Freitag (16. Mai) steht in der Kinder- und Jugendbücherei ein Büchertisch mit zum Thema passender Lektüre, die Toleranz und Vielfalt altersgerecht vermitteln soll. Bis zum 23. Mai ist der Büchertisch verfügbar.
Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit am 17. Mai erinnert an die Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation von 1990, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für psychische Krankheiten zu streichen. Die Stadt Worms beteiligt sich seit 2016 am IDAHOBIT*, indem sie Flaggen am Rathaus hisst. Mittlerweile sind die Flaggen auch in vielen anderen Wormser Stadtteilen zu sehen.
