Bürger in Worms sind dazu aufgerufen, Exemplare von Asiatischen Tigermücken zu melden. Dazu rufen die Stadt Worms und die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. (KABS e.V.) auf.
Erstmals nachgewiesen wurde ein Exemplar der aggressiven Stechmücken im Jahr 2023 im Wormser Stadtteil Pfeddersheim. Ob es sich dabei um frisch eingeschleppte Einzelfunde oder um Individuen einer bereits bestehenden Population handelte, kann laut KABS nicht gesagt werden. Da Tigermücken sehr aggressiv seien, schnell zu einer Plage werden und auch Krankheiten übertragen könnten, sollte rechtzeitig erfasst werden, in welchem Ausmaß sie sich bereits angesiedelt haben.
Fotos oder Exemplare der Mücke einsenden
Dazu sollten entweder Fotos oder Exemplare der Mücke eingesendet werden, da Tigermücken mit anderen Stechmückenarten verwechselt werden könnten. Das Meldeportal findet ihr unter diesem Link. Wurden die Tiere fotografiert, sollten sie anschließend an einem kühlen und trockenen Platz aufbewahrt werden, bis Mitarbeiter der KABS sich zurückmelden. Alternativ kann die ganze Stechmücke in einem kleinen stabilen Behältnis (z. B. Plastikröhrchen) an folgende Adresse geschickt werden: KABS e. V., Tigermücke Gemeindename, Georg-Peter-Süß-Str. 3, 67346 Speyer.
Tigermücken, die so groß sind wie der Globus auf der 1-Cent-Münze, können anhand von drei Merkmalen eindeutig von anderen Stechmücken unterschieden werden:
Ein weißer Streifen, der mittig über Kopf und Rücken verläuft
Eine weiße Spitze an den Tastern
Das hinterste Beinpaar endet mit weißer Spitze
Äußerst aggressiv
Im Gegensatz zu vielen anderen Stechmückenarten ist die Asiatische Tigermücke tagaktiv, heißt es von Seiten der KABS. „Sie ist außerdem sehr aggressiv und verfolgt Menschen hartnäckig, um an eine Blutmahlzeit zu gelangen.“ Daher sollten zusätzlich Maßnahmen ergriffen werden, um zu unterbinden, dass sich die Asiatische Tigermücke auf dem eigenen Grundstück ausbreitet und zur Plage wird.
Da sich Tigermücken innerhalb einer Woche in wassergefüllten Behältnissen entwickeln, sollen diese Brutmöglichkeiten von Anfang April bis Anfang Oktober vermieden werden, also beispielsweise mit Wasser gefüllte Regentonnen, Übertöpfe, Untersetzer, Gießkannen oder Tiertränken. Brutstätten könnten aber auch Hofgullys, verstopfte oder durchhängende Dachrinnen sowie hohle Zaunpfähle sein. Da Tigermücken nur wenige Hundert Meter weit fliegen können, stammen die Exemplare entweder vom eigenen Grundstück oder aus der Nachbarschaft.
Gefäße sollen entweder so gelagert werden, dass sich kein Wasser darin ansammeln kann oder sie sollten lückenlos abgedichtet werden (z. B. mit einem engmaschigen Moskitonetz mit Gummizug). Mit Wasser gefüllte Behältnissen sollen einmal pro Woche geleert werden. Wo dies nicht möglich ist, könnten Bti-Tabletten eingesetzt werden. Diese Tabletten beinhalten laut KABS einen Eiweißstoff, der nur für die Larven weniger Mückenarten tödlich ist. Für andere Tiere, wie z.B. Bienen, Hunde, Katzen, Igel, Vögel, Reptilien, Amphibien und für den Menschen sei der biologische Wirkstoff völlig unbedenklich.
In Worms sind die Tabletten im Rathaus, im Bürgerrathaus und in den Büros der Ortsvorsteher erhältlich.
Hintergrund
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke wird durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit verbreitet und trifft mittlerweile auch in Deutschland durch mildere Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum.
Wird sie nicht bekämpft, kann sie sich in klimatisch begünstigten Regionen (wie der Oberrheinebene) in den Sommermonaten stark vermehren und zu einer regelrechten Plage werden. Darüber hinaus stellt sie ein Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage, eine Vielzahl von Krankheitserregern wie z.B. das Dengue-, Zika-, Chikungunya- und das Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Diese Viren sind in Süddeutschland zwar aktuell nicht verbreitet, werden aber regelmäßig durch Reiserückkehrende eingetragen.
Aber nicht nur Menschen, sondern auch Hunde können in Mitleidenschaft gezogen werden. So kann die Asiatische Tigermücke auch Fadenwürmer übertragen, welche die Herzwurmerkrankung bei Hunden verursachen.
Weitere Informationen zur Asiatischen Tigermücke gibt es auf der Website www.kabsev.de.