Das Klinikum Worms hat ein spezialisiertes Zentrum für die Diagnostik von Leber-, Pankreas- und Gallenerkrankungen eröffnet. Wie das Krankenhaus mitteilt, soll das neue Kompetenzzentrum modernste Diagnostik- und Therapieoptionen bieten.
Das neue Zentrum widmet sich ausschließlich Erkrankungen der Leber, Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und der Gallenwege. Dazu zählen beispielsweise erhöhte Leberwerte, die nicht-alkoholische Fettleber (MAFLD), Leberzirrhose, Hepatitis, Zysten der Bauchspeicheldrüse sowie Gallensteine oder Erkrankungen des Gallengangs.
Behandlungsschwerpunkte des neuen Zentrums
Um den Zustand der Leber zu beurteilen, kommt im neuen Zentrum unter anderem der sogenannte FibroScan zum Einsatz: ein modernes Verfahren, das schmerzfrei und nicht-invasiv die Lebersteifigkeit messe, wie Prof. Dr. Tim Zimmermann, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Klinikum Worms, erklärt.
Den Pankreas-Patienten soll das neue Zentrum vor allem Prävention und Früherkennung bieten. Häufig würden sich an der Bauchspeicheldrüse Zysten entwickeln, so Zimmermann. Diese seien oft gutartig, müssen aber regelmäßig kontrolliert werden. „Das ermöglicht uns einen sich entwickelnden bösartigen Tumor frühzeitig zu erkennen und operativ zu entfernen“, sagt Oberärztin PD Dr. Johanna Vollmar.
Gallensteine hingegen würden Prof. Zimmermann und seinem Team im klinischen Alltag sehr häufig begegnen. Sie entstehen, wenn die Gallenflüssigkeit zu viel Cholesterin oder Bilirubin enthält. Typischerweise führen die Steine zu starken, krampfartigen Schmerzen. Im neuen Diagnostik-Zentrum sollen sie mit der sogenannten Endoskopischen Retrograden Cholangio-Pankreatikografie (ERCP) entfernt werden. „Bei diesem endoskopischen Eingriff entfernen wir die Steine mit Hilfe eines kleinen Körbchens. Sind die Steine größer, werden sie zuvor zertrümmert“, erklärt Zimmermann. Für den Patienten sei diese Methode sehr schonend, da kein operativer Eingriff notwendig sei.
Hintergrund
Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf 12 Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich über 2000 Mitarbeiter um jährlich rund 30.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patienten. Das Klinikum gehört damit zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.