Warum die Wormser Feuerwehr in die Stadtratssitzung am Mittwoch eilte

Die Wormser Feuerwehr braucht für die Wasserrettung ein neues Fahrzeug. Das sorgte am Mittwoch bei manchen Ratsmitgliedern für ordentlich Verwirrung. Die Feuerwehr kam daraufhin spontan in den Stadtrat, um die Lage aufzuklären.

Warum die Wormser Feuerwehr in die Stadtratssitzung am Mittwoch eilte

Die Wormser Feuerwehr wird im Sommer gleich zwei- bis dreimal die Woche an den Rhein zur Wasserrettung gerufen, heißt es von Martin Füssel, dem stellvertretenden Leiter der Berufsfeuerwehr. Das Einsatzaufkommen habe zugenommen, dabei sei man für 20 Stromkilometer zuständig. Der zweithöchste Feuerwehrbeamte der Stadt ist am Mittwochnachmittag in die Stadtratssitzung geeilt, weil dort über das neue Materialfahrzeug der Wasserrettung Verwirrung aufgetreten ist. „Ich habe die Feuerwehr hinzugerufen, aber ohne Blaulicht“, kündigte Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU) an, der um anzurufen kurz die Ratssitzung verlassen hat.

Der Stadtrat hat am Mittwoch die Gelder für ein neues kleines Mehrzweckfahrzeug (MZF 1) bereitgestellt, das so schnell wie möglich für die Wasserrettung beschafft werden soll. Denn der bisherige an der Hauptfeuerwache stationierte Unimog hat als Gerätewagen ausgedient. „Der Unimog muss außer Dienst gestellt werden, da dieser die erforderlichen Inspektionen nicht mehr besteht und damit nicht mehr einsatzfähig ist“, erklärte Füssel. Deshalb müsse so schnell wie möglich ein neues Fahrzeug her.

Im Haushalt war ursprünglich ein großes Mehrzweckfahrzeug (MZF 3) als Neufahrzeug für die Wasserrettung eingeplant, das bisher aber nicht beschafft wurde. In der Ratsvorlage wurden Kapazitätsengpässe als Grund genannt. Füssel erläuterte, dass für das MZF 3 noch nicht genau festgeschrieben wurde, wie es bei der Wormser Feuerwehr für die Wasserrettung taktisch eingesetzt werden soll. Da aber nun dringend der Unimog ersetzt werden müsse, werde zunächst nur ein kleines Mehrzweckfahrzeug (MZF 1) beschafft, das, wie Füssel erläuterte, die Beladung des Unimogs aufnehmen soll, bis das große Mehrzweckfahrzeug übernimmt. Für das MZF 3 finden sich deshalb im Haushalt 2026 neue Gelder, auch für ein neues Mehrzweckboot.

Verwirrung um vermeintlich baugleiche Fahrzeuge

Verwirrung kam auf, weil manche Ratsmitglieder sich falsch erinnert hatten. Sie dachten, im Dezember 2024 bereits Mittel für ein baugleiches MZF 1 als Ersatzfahrzeug für die Wasserrettung bereitgestellt zu haben, und fragten sich am Mittwoch lautstark, warum es dann noch ein zweites bräuchte, während das eigentliche MZF 3 noch nicht beschafft wurde. Füssel erklärte daraufhin, dass mit den bisher für das MZF 3 bereitgestellten Mitteln ein Mannschaftswagen (ein Neunsitzer) für die Hauptfeuerwache finanziert werde, da die Berufsfeuerwehr mehr Personal bekomme und das MTF auch von der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte (in der Hauptfeuerwache stationiert) genutzt werden könne.

Das neue „Mannschaftstransportfahrzeug“ brachte wegen der ähnlich lautenden Abkürzung die Verwirrung. Um diese künftig zu vermeiden, kam bei den Ratsmitgliedern der Wunsch auf, in den Ratsvorlagen bei Beschaffungsfragen zur besseren Unterscheidung Fotos von den Fahrzeugtypen anzuhängen. Außerdem wurde die Feuerwehr gebeten, im Ausschuss für öffentliche Sicherheit intensiver über die Wasserrettung zu berichten. Dies hat Füssel dem Rat zugesichtert, bevor sich die Ratssitzung dem Ende nahte.