Die aus Gau-Odernheim im Kreis Alzey-Worms stammende Schiedsrichterin Fabienne Michel soll am Freitag, 28. März, beim Drittliga-Spiel zwischen dem SC Verl und Rot-Weiss Essen in Verl Opfer sexistischer Beleidigungen geworden sein. Das berichtet die Wormser Zeitung.
Massiv frauenfeindliche Rufe und Fan-Gesänge
Nach einem unabsichtlichen Zusammenstoß mit Essens Klaus Gjasula in der 54. Minute, bei dem die Unparteiische unglücklich positioniert gewesen sei, sei die Situation eskaliert: Aus dem Essener Fanblock seien zunächst „Schieber“-Rufe zu hören gewesen, die sich später zu frauenfeindlichen Sprechchören gesteigert haben sollen. Besonders in der 75. Minute ist es laut dem Blatt zu minutenlangen Beleidigungen gekommen, die der WDR auch dokumentiert habe. Unter anderem seien „Hure, Hure“-Rufe und Gesänge mit „Die Blonde wird gef***, olé“ zu hören gewesen.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) soll der Zeitung zufolge erst durch Medienberichte auf den Vorfall aufmerksam geworden sein. Inzwischen ermittele aber der Kontrollausschuss, Rot-Weiss-Essen drohe eine Geldstrafe. Die DFB-Schiedsrichter GmbH soll folgendermaßen Stellung bezogen haben: „Gerade die Unterstützung und der Schutz der Schiedsrichterinnen ist uns sehr wichtig und hat hohe Priorität.“
Michel, die derzeit einzige Schiedsrichterin in den drei deutschen Männer-Profiligen, wurde im vergangenen Jahr zur „DFB-Schiedsrichterin des Jahres 2024“ ausgezeichnet. Sie leitete unter anderem das DFB-Pokalfinale der Frauen 2023 und war bereits international im Einsatz.