Übermäßig viele Titel hat der Wormser Rudi Kargus während seiner aktiven Fußballer-Karriere nicht gewonnen. Dafür dürfte der Wormser Torwart-Legende ein Titel nur schwer zu nehmen sein: So ist Kargus bis heute der größte Elfmeter-Killer der Bundesliga-Geschichte. Kein anderer Keeper konnte so viele Strafstöße parieren wie der Wormser.
„Handschuh-Macke“
Torhüter wurde Kargus dabei erst spät. Bei Wormatia Worms kickte er bis zur Jugend nämlich noch im Sturm. 1971 wechselte Kargus von Worms nach Hamburg, spielte für den großen HSV 254 Mal. Mit den Hanseaten wurde der Wormser deutscher Meister, gewann außerdem den DFB-Pokal und den Europapokal der Pokalsieger. Später folgten noch Stationen beim 1. FC Nürnberg, dem Karlsruher SC, Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln.
In seiner Profi-Laufbahn hielt Kargus in der Bundesliga insgesamt 23 Elfmeter in 408 Spielen – bis heute Rekord, wie aus der „Kicker“-Datenbank hervorgeht. Mit gehörigem Abstand auf Platz folgt Toni Schumacher (zweimal Vize-Weltmeister) mit 18 gehaltenen Strafstößen sowie auf Rang drei Norbert Nigbur mit 17 parierten Elfmetern. Wie der NDR schreibt, hatte Kargus eine „Handschuh-Macke“. Demnach habe die Wahl seiner Handschuhe einer Zeremonie geglichen. Zu jedem Spiel soll er fünf Paar mit auf den Platz genommen haben. In die Handschuhe, für die er sich schließlich entschied, habe er dann jedes Mal erst hineingespuckt, bevor er sie anzog, so der Sender in einem Porträt über den Wormser.
Nach seiner aktiven Karriere verabschiedete sich Kargus recht bald vom Fußball-Geschäft und widmet sich heute der Malerei. Seine Bilder werden regelmäßig ausgestellt.
