Wormser Vogelfreunde haben Anlass zur Freude: Wer sich aktuell die Wanderfalken-Webcam des NABU Worms-Wonnegau betrachtet, kann zwei Eier im Nistplatz am Wormser Dom entdecken – sofern die Vögel sie nicht verdecken.
Wanderfalken halten sich und ihrem Revier die Treue
Besonderer Grund zur Freude sind die Eier, weil sich nun zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder Wanderfalken im Dom niedergelassen haben (wir berichteten). Wie Ruth Hammann-Jähme vom Naturschutzbund (NABU) Worms-Wonnegau gegenüber Merkurist erklärt, handelt es sich um ein Paar, das zuvor noch nicht hier war. Das könne man aus dem Alter der Vögel schließen.
Zudem sei das letzte Weibchen 2022 verunglückt. Die gute Nachricht: „Erwachsene Vögel bleiben ihrem Partner und Revier treu, wenn ihnen nichts zustößt. Sie halten sich auch, wenn die Jungen ausgeflogen sind, in der Nähe des Brutplatzes auf, aber an Ort und Stelle eher selten.“
Die beiden Eier, die jetzt im Horst am Wormser Dom zu sehen sind, wurden laut Hammann-Jähme am 20. und 23. März gelegt, also Donnerstag und Samstag. Eventuell könnten es in den nächsten Tagen noch mehr werden, denn die Falken legen bis zu vier Eier, so die Expertin.
Was die jungen Wanderfalken erwartet
Doch wie steht es um die Zukunft der Jungvögel, die gerade ausgebrütet werden? Hammann-Jähme zufolge erreichen nur ein Viertel der geschlüpften Wanderfalken das Erwachsenenalter. Haben sie es geschafft, wandern sie in ihrem ersten Lebensjahr zunächst weit nach Süden, beispielsweise bis Spanien. „Dann kommen sie im Folgejahr zurück, werden aber im Revier der Altvögel nicht geduldet, müssen sich also ein eigenes Revier suchen. Das kann in der Nähe, aber auch weit weg sein“, erklärt die NABU-Expertin.
Der NABU Worms-Wonnegau plane, die Jungtiere zu beringen. Allerdings könne man das nicht zu 100 Prozent planen. Sollte es gelingen, könnten die Ringe Informationen zum Schlupfzeitpunkt und -ort der Vögel enthalten.
Wer möchte, kann den Brutplatz der Wanderfalken im Wormser Dom auf der Homepage des NABU Worms-Wonnegau selbst in Augenschein nehmen: Unter diesem Link findet ihr die Falken-Webcam. Jeweils zwei Kameras schießen aus unterschiedlichen Winkeln alle fünf Minuten ein Bild, sodass jeweils zwei aktuelle Bilder betrachtet werden können.