Seit 2006 können Wormser Jugendliche die Geschicke ihrer Stadt selbst mitbestimmen: mit dem Jugendparlament (Jupa), das überkonfessionell und überparteilich als ein beratendes Gremium der Stadt fungiert.
Das Jugendparlament soll der Wormser Jugend eine starke Stimme geben. Dafür wird das Jupa alle zwei Jahre von den 14- bis 21-jährigen Wormsern neu gewählt. Für die anstehende Wahl im Mai haben sich laut Stadtverwaltung 30 Jugendliche aufstellen lassen.
Vielfältige Projekte
Aber was macht die Wormser Jugendvertretung eigentlich? „Unsere Projekte sind vielfältig“, sagen Taran Veer Kaut Sing und Ikhlas Chekaik-Chaila, die beiden Vorsitzenden, im Merkurist-Gespräch. Zum einen setze sich das Jupa für die Demokratieförderung ein. Dafür geben die Mitglieder beispielsweise Workshops an den Wormser Schulen und beteiligen sich an Veranstaltungen in der Stadt mit Reden oder gar einer Moderation, berichtet Ikhlas.
Dem Jugendparlament sei zum anderen mindestens genauso wichtig, Freizeitorte für Jugendliche zu erhalten und zu pflegen. So hat sich das aktuelle Jupa für die Modernisierung des Basketballplatzes an der Westend-Grundschule eingesetzt und sogar die Platz-Patenschaft übernommen, erklärt Taran. Unter dem Motto „Safe the Court“ lädt das Gremium übrigens am 5. April zu einem Basketballturnier ein, zu dem auch die Anwohner herzlich willkommen seien.
Das Jupa fördere auch die Jugendkultur, indem es so manche Partys für Jugendliche veranstalte, sagt Ikhlas. Weiterhin arbeite der Beirat zusammen mit einer Gruppe Jugendlicher daran, dass der Basketballplatz in Worms-Pfeddersheim jugendgerechter gestaltet werde, berichtet Taran. Genau dafür sei das Jupa da: Es solle das Sprachrohr der Jugend sein.
Auszeichnungen für das Jugendparlament
Darüber hinaus hat das derzeitige Jugendparlament eine „Stolpersteinbox“ gestaltet, die Schülern nähere Informationen zur jüdischen Geschichte und den jüdischen Mitbürgern bieten soll, an deren Deportationen die Stolpersteine erinnern. In der Box gibt es auch das Material, mit dem die Schüler die Stolpersteine putzen können, damit die Inschrift der Steine sichtbar bleibt – und damit auch die Erinnerung an die Menschen hinter den Steinen.
Für das zivilgesellschaftliche Engagement wurde das Jupa im letzten Jahr mit dem „Ehrensachen“-Preis des SWR ausgezeichnet. In diesem Jahr folgte mit „Safe the Court“ ein Preisgeld im Jugend-Engagement-Wettbewerb der Landesregierung. „Wir nehmen die Preise als aktuelles Jupa stellvertretend für alle Wormser Jupa-Jahrgänge an, denn ohne die Leistungen der vorherigen Jugendparlamente hätten wir die Preise nie erhalten können“, erklärt Taran.
„Wachsen mit jedem Projekt zusammen“
Im aktuell 15-köpfigen Wormser Jugendparlament kommen Menschen von vielen verschiedenen Schulen und aus unterschiedlichen Stadtteilen zusammen, mit vielfältigen sozialen Hintergründen sowie Konfessionen und unterschiedlichem Alter, betont Ikhlas. „Wir wachsen mit jedem Projekt zusammen“, bilanziert Taran. Freundschaften würden mit der Zeit entstehen und jeder Jupa-Jahrgang seine eigene Dynamik entwickeln.
Nicht zuletzt arbeitet das Jugendparlament oft eng mit anderen Akteuren zusammen, was viele Projekte erst möglich mache: seien es die Schulen, das Wormser Jugendforum oder der Stadtjugendring. Durch die Schulen fänden wiederum die meisten ins Jugendparlament, ergänzt Ikhlas. Auch wird an den weiterführenden Schulen und im Haus der Jugend gewählt.
Für den Erfolg des Jupas ist letztlich die Unterstützung der Stadt unerlässlich, allen voran die des Kinder- und Jugendbüros. Das betonen die beiden Jupa-Vorsitzenden dankend: „Unsere Ansprechpartnerin im Kinder- und Jügendbüro unterstützt uns immer, berät uns, motiviert uns und ist auch bei Streitigkeiten im Jupa immer ansprechbar, um zu schlichten.“
Das Jugendparlament kann per Mail (jugendparlament@worms.de) und auf Instagram (@jupaworms) direkt erreicht werden. Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage des Kinder- und Jugendbüros. Alles Wichtige zur kommenden Wahl haben wir euch in diesem Artikel zusammengefasst.